40 Jahre Artenhilfsprogramm Fledermäuse in Bayern
Bayern – Schutz für die Fledermäuse in Bayern zeigt Wirkung: Jüngst feierten rund 190 Fachleute und Ehrenamtliche das 40-jährige Bestehen des Artenhilfsprogramms Fledermäuse.
Der November 1984 markierte den Startschuss für eine der erfolgreichsten „Notoperationen“ im Bayerischen Artenschutz: das Artenhilfsprogramm Fledermäuse. Damals war die Situation der 25 heimischen Fledermausarten dramatisch. Seit den 1950er Jahren waren die Bestände alarmierend zurückgegangen. Fachleute aus Behörden, Verbänden und Wissenschaft berieten deshalb umgehend über Hilfsmaßnahmen.
Koordination als Schlüssel zum Erfolg
Im Frühjahr 1985 startete das Programm offiziell. Kernstück war die Einrichtung von Koordinationsstellen für Fledermausschutz an der Ludwig-Maximilian-Universität München und an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sie bilden bis heute das Herzstück des Programms.
Jüngst trafen sich rund 190 Haupt- und Ehrenamtliche in Erlangen, weitere 167 Personen waren virtuell zugeschaltet, um das Jubiläum zu feiern. Frau Dr. Kratzer, Präsidentin des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, betont: „Diese beeindruckende Anzahl an Fledermausenthusiasten ist auch zwingend erforderlich, um die vielfältigen Arbeiten im staatlich organisierten Fledermausschutz zu stemmen.“
Vielfältige Aufgaben im Fledermausschutz
Auch wenn die Fledermäuse nun in den Winterschlaf gehen, geht die Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen weiter. Das LfU beschreibt die zentralen Aufgaben wie folgt:
- Öffentlichkeitsarbeit
- Beratung von Behörden und Privatpersonen, die Fledermäuse beherbergen oder verletzte Tiere gefunden haben
- Monitoring der Populationen, von Kinderstuben im Kirchturm bis zu Überwinterungsplätzen in Bierkellern
Die erhobenen Daten fließen an die beiden Koordinationsstellen, wo gezielte Schutzmaßnahmen geplant und Erfolge dokumentiert werden.
Erfolge und Ausblick
Nach Angaben des LfU konnten in den vergangenen 40 Jahren rund die Hälfte der in Bayern heimischen Fledermausarten von der Roten Liste der gefährdeten Tiere gestrichen werden. Arten wie die Kleine und Große Hufeisennase wurden vor dem Aussterben bewahrt, ihre Bestände wachsen nachhaltig.
Das LfU weist zugleich auf zukünftige Herausforderungen hin: „Klimawandel, Gebäudesanierungen, Waldumbau und Insektensterben erfordern auch in den kommenden Jahrzehnten kontinuierliche Arbeit, um die Vorkommen der Fledermäuse in Bayern zu sichern.“
(Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Landesamt für Umwelt / Beitragsbild: Symbolfoto re)
