Wildvögel ganzjährig füttern

Wildvögel ganzjährig füttern

Rosenheim / Deutschland / Bayern – Artenschutz fängt vor der Haustüre an. Um die Vielfalt der heimischen Vogelarten zu erhalten, können Tierfreunde einiges tun: Neben einer bewusst vogelfreundlichen Gartengestaltung brauchen Wildvögel ganzjährig Unterstützung durch Futter zugeschnitten auf die unterschiedlichen Bedürfnisse rund ums Jahr.

Wer erfreut sich in den Frühlings- und Sommermonaten nicht am fröhlichen Gezwitscher von Wildvögeln? Umso erschreckender, dass die Bestandszahlen vieler freilebender Vogelarten in Deutschland aktuellen Studien zufolge dramatisch eingebrochen sind, ihnen fehlen allzu häufig elementare Lebensgrundlagen wie Futter und Nistplätze. Mit einem jahreszeitlich angepassten Futterangebot kann jeder Tierfreund heimische Vogelarten unterstützen und so zu ihrem Überleben beitragen.

Speiseplan für Wildvögel im Frühjahr und Sommer

In der Brutzeit, witterungsabhängig von März bis August, haben Vögel den höchsten Energiebedarf. „Die Elternvögel benötigen viel Zeit und Energie, um geeignetes Futter für ihre Jungen zu suchen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Elterntiere für das Finden von geeignetem Futter, wie z. B. eiweißreichen Insekten, deutlich mehr Zeit benötigen als früher“, erläutert Dr. Martin Singheiser, Geschäftsführer vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA). „Um diese körperliche Höchstleistung zu schaffen, nehmen sie gern energiereiches Futter wie (fetthaltige) Meisenknödel an.“ Auch Jungvögeln nach dem Flüggewerden liefert das Fettfutter Energie und unterstützt sie bei ihrer weiteren Entwicklung. Das optimale Sommerfutter besteht aus unterschiedlichen Komponenten: Weichfuttermischungen mit gefetteten Haferflocken, Meisenknödeln, Insekten wie Mehlwürmern, Wachsmotten oder Heimchen, die im Zoofachhandel erhältlich sind, feinen Sämereien im Streufutter sowie getrockneten Beeren.
Beim Speiseplan für Wildvögel dürfen Vogelfreunde auch selbst kreativ werden. „Das Sommerfutter kann man selbst aufpeppen, indem man etwa eine Weichfuttermischung mit kleinen Sämereien und getrockneten Beeren aufwertet“, empfiehlt Dr. Singheiser. „Es kann richtig Spaß machen, zu beobachten, was am eigenen Futterhäuschen gern gefressen wird.“ Und dementsprechend lassen sich die Vögel am eigenen Futterhaus je nach Bedarf optimal versorgen.

Wildvogelfütterung im Herbst und Winter

Bevor sich Zugvögel auf die lange Reise in wärmere Gefilde begeben, müssen sie ihre Energiereserven auffüllen. Auch den daheimbleibenden Vogelarten hilft ein zusätzliches Nahrungsangebot, um sich Energiereserven für die kalte Jahreszeit zuzulegen. Der Frühherbst ist deshalb der richtige Zeitpunkt, um eine Winterfutterstelle für Wildvögel einzurichten.
In der kalten Jahreszeit erschweren unter anderem Schnee und Frost den Tieren die Suche nach Futter. „Zufütterung ist nun essenziell“, sagt Dr. Singheiser. „Ein gutes Basisfutter für viele Vogelarten sind Sämereienmischungen, zum Beispiel mit Sonnenblumenkernen, ergänzt um ein abwechslungs- und energiereiches Nahrungsangebot mit Fettfutter, etwa Hafer- oder Getreideflocken, die mit Fetten als Energielieferant ummantelt sind, ungeschwefelten Sultaninen, klein gehackten Nüssen, Beeren und Insekten.“ Aber auch die klassischen Meisenknödel werden sehr gerne angenommen. Da sich die Vögel auf das zusätzliche Nahrungsangebot verlassen, sollte die Futterstelle stets ausreichend gefüllt sein. Lieber weniger, aber dafür regelmäßig füttern, ist laut dem BNA die Devise. Auch Vogelarten aus dem Norden oder dem Hochgebirge, die den Winter bei uns verbringen, nutzen diese Futterstellen sehr gerne.

Frühlingsbuffet für zurückkehrende Zugvögel

Anfang März kehren die ersten Zugvögel jedes Jahr aus dem Süden nach Deutschland zurück. Die Energiespeicher der Tiere sind nach dem Flug in der Regel aufgebraucht, sie benötigen aber Energie für den Nestbau sowie die Brutvorbereitung. „Selbst nach milden Wintermonaten sind in der Regel alle erreichbaren Körner, Früchte und Wildbeeren sowie Insekten bereits gefressen“, gibt Vogelexperte Singheiser zu bedenken. Bis es neue Blüten, Früchte, Sämereien und Beeren gibt, dauert es noch Wochen und auch die neue Generation an Insekten steht den gefiederten Tieren noch nicht zur Verfügung.
Vogelfreunde sollten nun die Meisenknödel sowie Fettfutter, klein gehackte Nüsse, getrocknete Rosinen, Beeren und (getrocknete) Insekten verfüttern. Auch Apfelstücke, zum Beispiel halbiert und auf einem Spieß oder Ast angeboten, werden gern gefressen.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Gefährdete Vielfalt: Stunde der Gartenvögel zeigt alarmierende Entwicklungen

Gefährdete Vielfalt: Stunde der Gartenvögel zeigt alarmierende Entwicklungen

Hilpoltstein / Bayern – Zum 20. Mal haben Bürger in Bayern heuer im Rahmen der „Stunde der Gartenvögel“ die gefiederten Gäste im Garten gezählt und dem LBV gemeldet. Rund 10.800 Menschen aus dem Freistaat haben sich an der Mitmachaktion beteiligt, die der LBV gemeinsam mit seinem bundesweiten Partner NABU durchführt. Dass der Schutz unserer Gartenvögel nach wie vor relevant ist, zeigt auch in diesem Jahr ein trauriger Negativrekord: Gerade einmal 27 Vögel meldeten die Teilnehmer im Durchschnitt von den unterschiedlichsten Zählstellen.

Bei der diesjährigen Stunde der Gartenvögel wurden an jedem Zählort durchschnittlich fünf Vögel weniger gezählt als vor 20 Jahren. In der Summe aller Gärten ist das eine große Zahl. „Viele Vögel gehen derzeit ihrem Brutgeschäft nach und halten sich gut versteckt, während sie im Nistkasten auf den Eiern sitzen oder sich in der Hecke um den Nachwuchs kümmern“, erklärt Angelika Nelson. „Das ist aber nicht der Hauptgrund für die geringe Zahl. Eine negative Bestandsentwicklung ist nicht mehr von der Hand zu weisen.“ Seit Beginn der Aktion haben Anzahl und Vielfalt der Vögel in Bayerns Gärten von Jahr zu Jahr abgenommen. Es scheint, dass sich die drastische, wissenschaftlich belegte Abnahme vieler Vogelarten auf Wiesen und Feldern auch bei den Vogelarten in Bayerns Städten und Dörfern fortsetzt. „Vogelbegeisterte, die seit vielen Jahren an der Aktion teilnehmen, sehen diese Entwicklung vor ihrer Haustür, machen sich Sorgen und wollen etwas dagegen tun“, so die LBV-Ornithologin.
Der LBV nimmt diese Sorgen sehr ernst und versucht, diesem besorgniserregenden Trend entgegenzuwirken. „Wichtig für unsere Gartenvögel ist ein geeigneter Lebensraum, der Nahrung und Nistmöglichkeiten bietet. Wenn man sich anschaut, wie sich die Gartengestaltung in den letzten 20 Jahren entwickelt hat, sieht man heute viel mehr Schottergärten und auch Mähroboter kommen zum Einsatz. Das sind keine insekten- oder vogelfreundlichen Trends“, erklärt Angelika Nelson. Spätestens seit die Krefelder Studie 2017 das Bewusstsein für das Insektensterben geschärft hat, gibt es aber eine Gegenbewegung. Immer mehr Menschen lassen im eigenen Garten Wildnis zu und gestalten ihr grünes Refugium nicht nur für sich, sondern auch für Vögel, Insekten und andere Tierarten. „Dazu möchten wir noch mehr Menschen ermutigen, denn der ökologische Wert von Gärten ist aufgrund ihrer Fläche enorm“, so Nelson. Im Rahmen des Projekts ‚Vogelfreundlicher Garten‘ zeichnet der LBV deshalb seit 2022 gemeinsam mit dem Bayerischen Artenschutzzentrum strukturreiche und vielfältige Gärten aus.
Wer im eigenen Garten einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten möchte, sollte auf samentragende Wildblumen, Beerensträucher, Hecken und Totholz setzen. Auch auf dem Balkon in der Stadt lässt sich mit heimischen Wildblumensamen in Töpfen und Blumenkästen ein kleines Vogelparadies schaffen. „Ein strukturreicher Garten ersetzt zwar kein Naturschutzgebiet, kann aber ein wichtiger Lebens- und Rückzugsraum für verschiedene Pflanzen und Tiere im Siedlungsraum sein“, betont die LBV-Ornithologin.

Der Haussperling zwischen Jubel und Schwund

Einer, der trotz des alljährlichen Jubels leidet, ist der Haussperling. „Konstant wie jedes Jahr seit Beginn der Zählaktion ist der Spatz auch in diesem Jahr der am häufigsten gemeldete Gartenvogel. Doch der Schein trügt. Gerade in Großstädten wie München gibt es immer weniger Spatzen, die die Tische in Biergärten und Cafés nach Krümeln absuchen“, erklärt Angelika Nelson. Ein Grund: Der Spatz leidet unter akuter Wohnungsnot. Er brütet in Nischen und Mauerspalten, die er an glatten Neubaufassaden nicht findet. Außerdem brauchen Spatzen Hecken und Sträucher, in denen sie sich in großen Trupps verstecken können.

Die Top 10 der Gartenvögel

Hinter dem Haussperling auf Rang 2 landet die Amsel, wie auch in den meisten Jahren zuvor. Sie ist außerdem der Gartenvogel, der in fast allen Gärten vorkommt – und das seit Beginn der Aktion. Allerdings zeigt sich auch hier, dass die Amsel mit der Zeit prozentual aus immer weniger Gärten gemeldet wird. Den dritten Platz auf dem Siegertreppchen sichert sich der Star. Hinter ihm auf Rang 4 flattert in diesem Jahr der Feldsperling auf seinen altgewohnten Platz und verweist die Kohlmeise auf Rang 5. Die Blaumeise schnappt sich Platz 6. Hinter ihr sichert sich die Elster bereits das 14. Jahr in Folge ihren Stammplatz (7). Hatte er es letztes Jahr nur knapp in die Top Ten geschafft, reicht es beim Mauersegler für Platz 8. Die Rabenkrähe ist in diesem Jahr auf Platz 9. Die Mehlschwalbe segelt auf Rang 10.

Ungewöhnliche Sichtungen und Alltagszauber vor der Haustür

Viele Teilnehmer schickten dem LBV Berichte und Fotos von ihren spannenden Beobachtungen. So konnten wir Sichtungen von seltenen oder ungewöhnlichen Vögeln wie Turteltaube, Eisvogel, Wendehals und sogar einem Schwarzstorch im Garten bestätigen. „Aber auch die üblichen gefiederten Gäste können die Zählstunde zu einem unvergesslichen Erlebnis machen: Fütternde Meiseneltern oder badende Spatzen zeigen, welch faszinierende Verhaltensweisen unsere Gartenvögel an den Tag legen“, weiß Angelika Nelson.
Am Zählwochenende berichteten viele Teilnehmende außerdem von einem intensiven Vogelkonzert. „Manche Vogelarten sind viel leichter zu hören als zu sehen. Es lohnt sich also, auch auf die Vogelstimmen zu achten”, so die LBV-Biologin. Besonders viele Teilnehmer hörten in diesem Jahr den charakteristischen Ruf des Kuckucks. Einige hatten auch das Glück, den flötenden Didlioh-Ruf des Pirols oder den Gesang einer Nachtigall zu hören. Sie bewohnen große Laubbäume oder dichtes Gebüsch und repräsentieren damit vor allem alte, naturnahe Gärten.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Saatkrähen: Landwirte sollen Schäden online melden

Saatkrähen: Landwirte sollen Schäden online melden

München / Bayern – Kaum ist gesät, sind sie da: Saatkrähen. In den vergangenen Jahren ist ihre Zahl in Bayern stark gestiegen. Die Landwirte stellen die Vögel vor Probleme. Nun setzt sich der Bayerische Bauernverband (BBV) für Entschädigung ein und bittet, Schäden online zu melden.

„Da wo sie auftreten, werden sie zum massiven Problem für die Landwirtschaft. In Kolonien von mehreren Hundert Tieren fallen sie auf landwirtschaftlichen Flächen ein. Sie fressen Saatgut und auch Keimlinge, wühlen Erde auf und zerstören Silofolien, zerhacken Früchte und picken an Spargelköpfe“, so der Wortlaut in der aktuellen BBV-Pressemitteilung. 
Fakt ist: In der Vergangenheit gab es schon einige Initiativen, um den Schutzstatus herabzustufen, damit die Tiere bejagt werden können. Bisher hat der Bundesrat nicht zugestimmt.  

Eine Entschädigung für jene Schäden, die der Landwirtschaft durch Saatkrähen entstehen gibt es aktuell auch nicht. Der Bayerische Bauernverband setzt sich deshalb für eine Änderung ein. Um mit Ministerien, Behörden und Politikern ins Gespräch zu kommen, seien aber belastbare Daten erforderlich. Deshalb bittet der Bayerische Bauernverband alle betroffenen Landwirte – egal ob BBV-Mitglied oder nicht – um Unterstützung: Betroffene sollten ab sofort Ihre Schäden durch Saatkrähen über ein Online-Formular melden. Das geht ab sofort hier.
Es sollte darauf geachtet werden, nicht fälschlicherweise Schäden durch Rabenkrähen zu erfassen. Am Schnabel sind beide gut auseinanderzuhalten:
• Saatkrähe: Unbefiederter grau-weißer Schnabel.
• Rabenkrähe: der Schnabel und die Beine der Rabenkrähe sind komplett schwarz gefärbt.
(Quelle. Pressemitteilung BBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Stunde der Gartenvögel

Stunde der Gartenvögel

Hilpoltstein / Bayern – Vom 9. bis 12. Mai findet zum 20. Mal die „Stunde der Gartenvögel“ statt: Der bayerische Naturschutzverband LBV und sein bundesweiter Partner NABU rufen alle Naturbegeisterten auf, eine Stunde lang die Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und anschließend zu melden.

Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten des Siedlungsraums, wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen.
Die „Stunde der Gartenvögel“ ist gemeinsam mit der Aktion „Stunde der Wintervögel“ die größte bürgerwissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands, bei der möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen sammeln und so wichtige Hinweise zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände geben. Die Langzeitstudie liefert dem LBV eine Fülle wertvoller Informationen zum Schutz der Artenvielfalt. Jährlich beteiligen sich an der Aktion Tausende Menschen.
Die Beobachtungen am Zählwochenende melden Teilnehmende am einfachsten online unter www.stundedergartenvoegel.lbv.de. Dort sind ab dem ersten Zähltag auch fortlaufend aktualisierte Zwischenstände abrufbar, die nach Landkreisen und Regierungsbezirken gefiltert werden können. Meldeschluss für Beobachtungen zur „Stunde der Gartenvögel“ ist der 20. Mai.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

LBV vergibt neue Plakette „Vogelfreundliche Glasfläche“

LBV vergibt neue Plakette „Vogelfreundliche Glasfläche“

Hilpoltstein / Bayern – Über 100 Millionen Vögel in Deutschland kollidieren jedes Jahr tödlich mit Glasfassaden. Deshalb klärt der LBV im Rahmen des Projekts „Unsichtbares sichtbar machen – Reduzierung von Vogelschlag an Glas“ Bauherren, Behörden und Architekten aktiv über die Problematik auf und verteilt nun die Plakette „Vogelfreundliche Glasfläche“.
 
„Wenn mehr als vier Vögel pro Jahr auf 100 Meter Fassade an Glaskollisionen verenden, sind die Gebäudeeigentümer laut einem Beschluss des Bayerischen Landesamts für Umwelt in der Pflicht, mit wirksamen Schutzmaßnahmen nachzurüsten. Folien und Aufkleber mit Mustern, die als ‚hochwirksam‘ getestet wurden, reduzieren das Risiko von Vogelschlag um 90 Prozent“, sagt der LBV-Projektmanager Peter Stimmler. Der LBV zeichnet nun Vorzeigeprojekte in Bayern mit der Plakette „Vogelfreundliche Glasfläche“ aus, die ihre Gebäude vogelsicher machen und damit einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz leisten. 
Seit Jahren kleben Greifvogelsilhouetten an vielen Fenstern. Doch die schwarzen Aufkleber haben sich als nahezu wirkungslos erwiesen. Die Silhouetten werden von den Vögeln nicht als potenzielle Feinde wahrgenommen, sondern bestenfalls als punktuelle Hindernisse, denen die Vögel nur kleinräumig ausweichen. Dies zeigen Aufprallspuren direkt neben den Aufklebern. Auch die beliebten, unauffälligen UV-Markierungen können Vogelschlag nicht effektiv verhindern, weil viele Vögel kein UV-Licht sehen können.
„Um Glasflächen dauerhaft und wirksam für Vögel sichtbar zu machen, sollten Gebäudebesitzer Fensterfronten über die gesamte Fläche mit Mustern aus Linien oder Punkten markieren. Hierbei gilt die Faustregel, dass unmarkierte Glasflächen nicht größer als eine Handfläche sein sollten“, so Peter Stimmler. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl dekorativer, aber auch dezenter Musterfolien, die von Vögeln sehr gut wahrgenommen werden. 
 
Neue Auszeichnung für den Schutz vor Vogelschlag
 
Die Auszeichnung des LBV richtet sich an öffentliche und private Einrichtungen, die ihre Glasfassaden großflächig mit wirksamen Mustern vor Vogelschlag schützen. Mögliche Empfänger sind Städte und Kommunen, Hochschulen und Schulen, Unternehmen sowie öffentliche Verkehrsbetriebe. „Privatpersonen sind von der Verleihung ausgeschlossen, da nachweislich zwei Drittel der Vogelschläge in Deutschland an großen Gebäuden wie Sporthallen, Bürogebäuden oder Lärmschutzwänden passieren“, erklärt der LBV-Ökologe. Gebäudeeigentümer und Mieter können sich online um die Plakette bewerben oder von Dritten vorgeschlagen werden unter www.lbv.de/vogelschlag-plakette. Dazu müssen Kontaktdaten sowie Fotos und eine Beschreibung der Schutzmaßnahmen beim LBV eingereicht werden. „Anhand eines Kriterienkatalogs wird beurteilt, ob die Glasfläche für eine Auszeichnung in Frage kommt. Voraussetzung ist, dass nur wirksame Schutzmaßnahmen eingesetzt werden“, sagt Peter Stimmler. Die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen wird von der biologischen Station Hohenau-Ringelsdorf geprüft. 
 
Bereits ausgezeichnet: Sicher für Vögel
 
Erste Auszeichnungen hat der LBV bereits vergeben. So erhielten die Gemeinde Bischofsgrün und die Stadt Altdorf die Plakette für die Nachrüstung von Buswartehäuschen mit individuell gestalteten Musterfolien. Die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg wurde für die Installation von bedruckten Scheiben in einem verglasten Durchgang ausgezeichnet. Auch der LBV hat eigene Gebäuden nachgerüstet und unter anderem an der Umweltstation Rothsee hochwirksame Musterfolien installiert.
 
Wirksamer Vogelschutz an Glasflächen für Privatpersonen
 
Egal ob Wintergarten oder deckenhohe Fenster: Wer Vogelschlag bei sich zuhause reduzieren möchte, findet wirksame Produkte im LBV-Naturshop. Um Vögel besser zu schützen, hat das Schweizer Unternehmen SEEN AG gemeinsam mit dem LBV, der Schweizerischen Vogelwarte Sempach und BirdLife Schweiz eine innovative und kostengünstige Lösung zur nachträglichen Markierung von Glasflächen entwickelt. Die Vogelschutzmarkierung SEEN Elements macht Glas für Vögel hochwirksam sichtbar und bedeckt dabei weniger als 1 Prozent der Scheibenoberfläche. Die Aluminium-Punkte auf Bandrolle sind für private Glasflächen geeignet und einfach anzubringen. Die Markierungen können erworben werden unter www.lbv-shop.de/vogelschutz. 
Weitere Informationen zur Reduzierung des Vogelschlags an Glas finden sich unter www.lbv.de/vogelschlag. 
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)
Hör mal, wer da ruft: Jetzt wieder den ersten Kuckuck des Jahres melden

Hör mal, wer da ruft: Jetzt wieder den ersten Kuckuck des Jahres melden

Hilpoltstein / Bayern – Wenn der markante Ruf des Kuckucks erklingt, ist der Frühling in Bayern in vollem Gange. Die ersten sind bereits jetzt wieder im Freistaat zu hören. Der LBV  fordert auch in diesem Jahr alle Naturbegeisterten auf, ihren ersten gehörten Kuckucks-Ruf zu melden.

„Die gesammelten Daten sollen uns helfen herauszufinden, ob der Kuckuck, wie manche anderen Vogelarten, aufgrund des Klimawandels seine Ankunftszeit aus dem Winterquartier vorverlegt. Denn seine Eiablage muss er mit der der Wirtsvögel genau abstimmen“, erklärt Biologin Dr. Angelika Nelson. Durch die Mitmach-Aktion will der LBV außerdem erfahren, wo der bekannte Frühlingsbote überhaupt noch ruft. Meldungen sind möglich unter www.lbv.de/kuckuck. Auf der Live-Karte des LBV können Interessierte außerdem die Ankunft des Kuckucks in Bayern mitverfolgen.
Sobald der Kuckuck aus seinem Winterquartier in Afrika zurückkehrt, markiert das Männchen mit einem weit hörbarem „ku kuu“ sein Revier. Von einem hohen Punkt aus versucht es damit auch Kuckucks-Weibchen anzulocken. Üblicherweise ertönt der bekannte Ruf im Freistaat zwischen April und Juli. „Besonders an sonnigen, windstillen Tagen sind Kuckucke aktiv. Dann sind ihre Rufe weithin zu hören“, erklärt Angelika Nelson.
Obwohl der Ruf des Kuckucks so charakteristisch scheint, ist vor der Meldung genaues Hinhören gefragt: „Der kurze, prägnante Reviergesang des Kuckucks kann manchmal mit dem ähnlich klingenden, langgezogenen Balzruf der Türkentaube verwechselt werden“, erklärt die Vogelexpertin. Wer sich nicht sicher ist, ob der gehörte Ruf von einem Kuckuck oder einer Taube stammt, dem hilft der LBV-Ruf-Check mit Hörbeispielen unter www.lbv.de/kuckuck.

Gefährdung des Kuckucks

Der Bestand des Kuckucks geht deutschlandweit zurück. Die Ursachen dafür sind komplex. „Verschiedene Faktoren im Brutgebiet, während dem Vogelzug sowie in den Rast- und Überwinterungsgebieten sind dafür verantwortlich, dass es auch in Bayern immer weniger Kuckucke gibt“, sagt Nelson. Neue wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass Singvögel, die kürzere Strecken als der Kuckuck ziehen, aufgrund Klimaveränderungen früher in ihre Brutgebiete zurückkehren und daher auch früher mit der Eiablage beginnen als in den letzten Jahrzehnten. „Der Kuckuck legt sein Ei bekanntermaßen ins gemachte Nest anderer Vogelarten. Das muss jedoch zeitlich genau abgestimmt sein, damit sich der Kuckuck gleich schnell oder sogar etwas schneller als die Jungen der Wirtsvögel entwickelt. Kommt der Kuckuck zu spät aus seinem Winterquartier in Afrika zurück, und kann sein Ei nicht mehr rechtzeitig unterschieben, ist seine Fortpflanzung gefährdet“, erklärt die Ornithologin. Mit den langjährigen Daten der Bürger zur Ankunftszeit des Kuckucks möchte der bayerische Naturschutzverband herausfinden, ob sich der Kuckuck anpassen kann.

Vogelkonzert genießen und aufnehmen: Dawn Chorus

Kuckuck gehört? Jetzt aufnehmen und Teil des Projektes Dawn Chorus werden! Im Rahmen der Aktion ruft der LBV als Projektpartner von Naturkundemuseum Bayern/BIOTOPIA Lab Menschen auch dieses Jahr weltweit dazu auf, mit der kostenlosen Dawn Chorus App den morgendlichen Vogelgesang vor ihrer Haustür aufzunehmen. Hauptsammelzeitraum ist vom 1. bis zum 31. Mai, Aufnahmen sind aber auch jetzt schon möglich. Das Citizen Science und Kunst-Projekt soll regionale Unterschiede des Morgenkonzertes dokumentieren und so einen wichtigen Beitrag für die Biodiversitätsforschung leisten. Seit 2020 wurden bereits mehr als 39.000 Vogelstimmen aus über 90 Ländern über das Portal www.dawn-chorus.org hochgeladen.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)