Fotoausstellung im Bauernhausmuseum Amerang: „Leben am Chiemsee“

Fotoausstellung im Bauernhausmuseum Amerang: „Leben am Chiemsee“

Amerang / Landkreis Rosenheim – Sein Auto im Chiemsee waschen – unmöglich, oder? Genau das hat es früher aber gegeben. Ebenso Urlauber auf Campingstühlen, die am Rande der Autobahn Rosenheim – Salzburg die Autokolonnen beobachteten. Was für ein Urlaubsvergnügen in den 60er Jahren! Der Fotograf Nikolai Molodovsky (1899 – 1986) hat solche unglaublichen Momente in Bildern festgehalten. Das Bauernhausmuseum Amerang des Bezirks Oberbayern präsentiert seine schönsten Fotografien rund um „Das Leben am Chiemsee“ jetzt in der Furthmühle

„Die Auswahl aus seinem großen Nachlass ist nicht einfach gewesen“, sagt die Museumsleiterin Claudia Richartz. „Molodovsky hat nicht nur die Schönheit der Natur rund um das bayerische Meer festgehalten. Der Chiemsee war von jeher ein begehrtes Ziel für Einheimische und Sommerfrischler. Die Fotos zeigen die Tourismusgeschichte unserer Region ebenso wie Milieustudien aus den Orten rund um den Chiemsee. Das wird bei unseren  Besuchern viele Erinnerungen wecken.“

Es ist nicht nur der VW-Käfer, der im Chiemsee von seinem stolzen Besitzer gewaschen wird, oder die Menschen auf dem Campingplatz, die ihren Urlaub in Oberbayern genießen. Molodovsky hat auch den Alltag festgehalten und das Leben der Menschen in den Wirtschaftswunderjahren eindrucksvoll mit seinen Fotografien dokumentiert. Etwa die Trachtlerin in ihrem schweren Gewand, die sich in großer Hitze ein erfrischendes Bier gönnt, oder den Buben in den Gassen von Wasserburg, der allein Spaß beim Ballspielen hat. Molodovsky zeigte Momentaufnahmen von Volksfesten, wie etwa das Rosenheimer Herbstfest. Besonders gefiel ihm die wachsende Zahl der Freizeitaktivitäten: fahrende Autos, Ausflugsschiffe und Segelboote oder den Wintersport auf dem Chiemsee. sowie die Freizeitaktivitäten zu jeder Jahreszeit.
Sehenswert ist sein Blick auf den Wandel in der Landwirtschaft, etwa das Bild der Bäuerin, die am Rande der damals modernen Autobahn ihre Sense dengelt. Oder das stimmungsvolle Foto einer Fronleichnamsprozession auf dem Land. Eindrucksvoll dokumentiert wurden auch die Sicherungsarbeiten einer Felswand an der Deutschen Alpenstraße, an der ein Arbeiter mit einem Stock nach losen Brocken sucht. Unvergessen auch der strenge Winter im Jahr 1962/1963, als der Chiemsee so zugefroren war, und die Autos über das dicke Eis auf die Fraueninsel fuhren. „Wer also in Erinnerungen schwelgen und in eine Zeitreise in die Freizeitaktivitäten der 1960er/70er Jahre machen möchte, sollte sich diese Fotografien nicht entgehen lassen“, so Claudia Richartz.

Nikolai Molodovsky verrieb auch Ansichtskarten

Nikolai Molodovsky wurde 1899 in Pinsk (damals Russisches Kaiserreich, heute Belarus) geboren. Er studierte ab 1916 in St. Petersburg Volkswirtschaft, emigrierte später über Finnland und Berlin nach Paris. Dort lernte er seine spätere Frau, die Malerin Doris Keetmann kennen. 1933 zog das Ehepaar nach Prien am Chiemsee, wohin die Künstlerfamilie Keetmann aus dem Rheinland umgesiedelt war. Inspiriert von seinem Schwager, dem Fotografen Peter Keetmann, fing Nikolai Molodovsky zu fotografieren an. Zu Beginn seiner Laufbahn gründete er in den 1950er Jahren den „Molo-Verlag“ für den Vertrieb von Ansichtskarten und nahm Aufträge für Kunst- und Kulturführer in Ober- und Niederbayern an, die in Büchern und zahlreichen Broschüren veröffentlicht sind.
Nach seinem Tod übergab seine Frau Doris im Jahr 2003 sein Fotoarchiv der Marktgemeinde Prien. Schließlich erwarb die Bayerische Staatsbibliothek 2022 von den Erben das komplette Fotoarchiv Nikolai Molodovskys mit rund 48.000 Schwarz-weiß-Negativen, 6.000 farbigen Diapositiven und 15.000 hochwertigen Abzügen.
Die Ausstellung ist bis zum Saisonende am 03.11.2024 zu sehen.
(Quelle: Pressemitteilung Bauernhausmuseum Amerang ( Beitragsbild: Foto: Copyright Bezirk Oberbayern, Archiv BHM Amerang, Rosi Raab, zeigt: Dr. Claudia Richartz, in der Fotoausstellung „Leben am Chiemsee. Fotografien von Nikolai Molodovsky“ in der Furthmühle des Bauernhausmuseums Amerang)

Eröffnung Inntalautobahn, 1959

Eröffnung Inntalautobahn, 1959

Rosenheim – Unsere fotografische Zeitreise geht heute zurück in das Jahr 1959. Die historische Aufnahme dokumentiert die Eröffnung der Inntalautobahn im Landkreis Rosenheim.

Zahlreiche Gäste erlebten die Eröffnung der Inntalautobahn mit. Nach dem Durchschneiden des weißen Bandes durften zuerst einmal viele noble Staatskarossen das neue Teilstück der Autobahn befahren – und dieser Moment ist auf unserem heutigen Fotooldie festgehalten.
(Quelle: Beitragsbild: Archiv Herbert Borrmann / Bildtext Karin Wunsam)

Mangfallbrücke, Rosenheim, 1906

Mangfallbrücke, Rosenheim, 1906

Rosenheim – Unsere fotografische Zeitreise geht heute zurück in das Jahr 1906. Auf der historischen Aufnahme sehen wir die Mangfallbrücke  in der Innsbrucker Straße in Rosenheim. 

Fischernetze hängen zum Trocknen an den Bäumen, Fischerboote ankern am Ufer. So idyllisch sah es einst an der Mangfall in Rosenheim aus. 
(Quelle: Beitragsbild: Herbert Borrmann / Bildtext: Karin Wunsam)

Innbrücke, Rosenheim, 1913

Innbrücke, Rosenheim, 1913

Rosenheim – Heute geht unsere fotografische Zeitreise zurück in das Jahr 1913. Auf der historischen Aufnahme erleben wir den Bau der „neuen“ Innbrücke mit.

Bis ins 19. Jahrhundert hinein war die Innbrücke eine Holzkonstruktion. Die erste eiserne Brücke wurde 1865 erbaut. 1913 wurde sie abgebrochen und aus den Abbruchteilen errichten die Mitglieder des Männerturnverein den Turnersteg zu ihrem Turnplatz am Oberwöhr.
Dann wurde die neue Innbrücke aus Eisenträgerteilen gebaut und im Juli 1914 fertiggestellt. Angeliefert wurden die Materialen mittels Schienen im Inn statt. Eine Einweihung fand wegen der Mobilmachung zum 1. Weltkrieg nicht statt.
(Quelle: Beitragsbild: Archiv: Herbert Borrmann / Bildtext: Karin Wunsam / Info: stadtarchiv.de)

Karlstor, München, 1905

Karlstor, München, 1905

München – Unsere fotografische Zeitreise geht heute zurück in das Jahr 1905. Auf der historischen Aufnahme zu sehen ist das Karlstor in München. 
Das Karlstor, früher Neuhauser Tor, entstand neben dem Sendlinger Tor und dem Isartor im Zuge der zweiten Stadtbefestigung im 14. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit wurde es immer wieder erweitert und umgebaut. Den Namen Karlstor trägt es seit dem Jahr 1791. Damals ließ Kurfürst Karl Theodor die Falkentürme umbauen. 
(Quelle: Beitragsbild: Archiv Herbert Borrmann)