Signierstunde zum neuen Stadtspiel

Signierstunde zum neuen Stadtspiel

Rosenheim – Eigentlich war die Premiere des neuen Rosenheimer Stadtspiels „Versöhnliches Ende – Streit der Zünfte“ schon für 2020 geplant. Doch dann kam die Corona-Pandemie und bereitete diesem Plan ein jähes Ende (wir berichteten). Jetzt laufen die Vorbereitungen aber wieder auf vollen Touren. Die Premiere ist für 1. Juli geplant. Am heutigen Samstag fand eine Signierstunde im Kaufhaus Karstadt  für den gleichnamigen, spannenden Roman statt. Neben Autor und Regisseur Horst Rankl waren da dann auch schon einige der Hauptdarsteller vor Ort und verrieten Innpuls.me schon einige spannende Details.

Die Freude darüber, dass es nun doch endlich mit dem neuen Stadtspiel klappt, ist bei Horst Rankl und seinem Ensemble vom Theater Rosenheim groß. Auch wenn die Vorbereitungszeit bis zum 1. Juli enorm kurz ist. „Wir haben ja schon vor dem Corona-Lockdown mit den Proben begonnen. Aber jetzt mussten wir noch einmal praktisch bei Null anfangen, weil sich in den vergangenen gut zweieinhalb Jahren dann doch viel im Ensemble verändert hat und einige ihre Rolle deshalb nicht mehr wahrnehmen konnten“, erzählt Horst Rankl. Geprobt wird seit Wochen regelmäßig. „Mit dem Stück sind wir durch. Jetzt geht es nun an die Feinheiten“, erklärt der Regisseur.
Mit dabei sind wieder viele Theaterspieler, die in den vergangenen Jahrzehnten schon reichlich Erfahrung mit den Rosenheimer Stadtspielen gesammelt haben, wie Kurt Franz, der den Ellmaier mimmt oder das Ehepaar Gaschke. Trixi Gaschke mimt eine Markt-Ratschn und Jogi Gaschke den Marktschreiber.  Für einige wird es aber der erste Auftritt vor großem Publikum sein, wie bei der 9-jährigen Lena. „Aufgeregt bin ich bis jetzt noch nicht. Das kann bei der Premiere dann natürlich schon noch anders werden“, erzählt das Mädchen.
Anders als bei den bisherigen Rosenheimer Stadtspielen geht es diesmal nicht um kriegerische Auseinandersetzungen, sondern um einen ganz bürgerlichen Streit, der sich im 18. Jahrhundert tatsächlich so in Rosenheim zugetragen hat. Die Seiler waren sich mit den Pechlern nicht ganz grün im Markt zu Rosenheim, wegen einer Nichtigkeit, die dann zum Jahrhundertereignis ausartete.
Geschichtliche Fakten alleine reichen aber selten aus, um das Publikum zu begeistern. Auch das neue Stadtspiel ist deshalb nach historischen Aufzeichnungen „frei erzählt“. Und eines haben die Darsteller Innpuls.me auch verraten – die Romantik kommt auch nicht zur kurz.
Der Kartenvorverkauf zu dem Historienspiel von Horst Rankl beginnt am 10. Mai im Städtischen Museum. Die Bücher zum Stück sind in den Rosenheimer Buchhandlungen ab jetzt erhältlich.  Auch Stadtführungen abgestimmt auf das Stück wird es geben.
Die Historischen Stadtspiele Rosenheim feiern mit der diesjährigen Aufführung auch ihr 25-jähriges Bestehen nach, dass eigentlich für 2020 geplant war.
(Quelle: Beitragsbild, Fotos, Video: Karin Wunsam / Josefa Staudhammer)

Hier noch zwei kurze Videos von unserem Besuch bei den Mitwirkenden des Rosenheimer Stadtspiels 2022:

Vorbereitungen für Rosenheimer Stadtspiel laufen

Vorbereitungen für Rosenheimer Stadtspiel laufen

Rosenheim – Eigentlich war die Premiere des neuen Rosenheimer Stadtspiels „Versöhnliches Ende – Ein Streit der Zünfte“ schon für 2020 geplant. Doch dann kam die Corona-Pandemie und bereitete diesem Plan ein jähes Ende. Zwei Jahre später soll es aber nun endlich soweit sein. Die Premiere ist für den 1. Juli geplant. Zum Auftakt der Vorbereitungen kam Regisseur Horst Rankl ins Rosenheimer Verlagshaus und unterzeichnete zusammen mit Verleger Klaus G. Förg den Verlagsvertrag des gleichnamigen, spannenden Romans, der den Streit der Seiler gegen die Pechler in den Mittelpunkt rückt.

1995 fand mit dem Stück „Der Salzkrieg“ das erste Rosenheimer Stadtspiel statt, geplant als Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Salz, Macht, Geschichte“ im Lokschuppen. Der Erfolg war enorm: Fünf Wochen lang spielten 200 Laiendarsteller am historischen Originalschauplatz auf dem Max-Josefs-.Platz die Ereignisse aus dem 18. Jahrhundert vor insgesamt 10.000 Zuschauern nach. Seitdem findet das Freiluftspektakel alle zwei Jahre statt. Das erste Drehbuch schrieb der renommierte Autor Dr. Carl Oskar Renner. Beim zweiten Stück „Die Schwedenplag“ wirkte dann schon Horst Rankl mit. „Renner ging es da gesundheitlich schon nicht mehr so gut. Wir wollten aber das Stadtspiel auf keinen Fall mehr absagen“, erinnert sich der Leiter des Theater Rosenheim.
Ein Jahr später starb Renner und damit lag es für die folgenden Produktionen ausschließlich an Rankl, neue, spannende Kapitel der Rosenheimer Historie zu finden und publikumswirksam aufzuarbeiten.

Meinungsverschiedenheit artet
zu einem Jahrhundertereignis aus

Zehn Mal ist das in der Vergangenheit schon geglückt. Bei der 11. Produktion nimmt sich Horst Rankl zwei wichtigen Berufsgruppen des 18. Jahrhunderts an. Die Seile, Trosse und Taue der Seile fanden damals in vielerlei Hinsicht Verwendung, nicht zuletzt auch bei der Innschiffahrt. Die Pechler verkochten Baumharz zu Pechöl. Dieses wurde zum Abdichten von Fässern und Schiffen verwendet. „Diese Berufsgruppen waren angesehen und wohlhabend, weil ihre Arbeit für die Stadtgesellschaft unentbehrlich war“, hat Horst Rankl recherchiert.
In den historischen Aufzeichnungen der Stadt Rosenheim tauchen sie aber aus einem anderen Grund immer wieder auf. Eine Meinungsverschiedenheit artet zu einem Jahrhundertereignis aus. Was war der Auslöser? „Tja, eine Nichtigkeit“, schmunzelt der Regisseur. Die Seiler bezichtigten die Pechler, nicht nur Abdichtmaterial sondern auch Wagenschmiere zu produzieren und zu verkaufen, was eigentlich laut Gesetz ausschließlich ihnen zustand. Mehr als um die Sache ging es beiden Parteien aber um Ansehen und Geld.

Geschichtliche Fakten alleine reichen aber selten aus, um das Publikum zu begeistern. Auch das neue Stadtspiel wird deshalb nach historischen Aufzeichnungen „frei erzählt“. Bei keinem Stadtspiel fehlen darf ein Liebespaar. Außerdem wird es auch wieder ein Happy End gegen. Wie genau das aussieht, wird aber aktuell natürlich noch nicht verraten.
Der Roman zum Stück soll schon bald auf den Markt kommen und dann wird auch der Kartenvorverkauf gestartet.
(Beitragsbild: re – zeigt von links Verleger Klaus G. Förg und Horst Rankl mit dem Manuskript für den neuen Stadtspiel-Roman „Versöhnliches Ende – Ein Streit der Zünfte.)