Frühling zieht ein in Tierpark Hellabrunn

Frühling zieht ein in Tierpark Hellabrunn

München – Im Tierpark Hellabrunn sind die Vorboten der kommenden Jahreszeit schon vielfach und farbenprächtig zu bestaunen. Auch in der Tierwelt erwacht das Leben wieder – wie die Jungtiere im Tierpark zeigen. Es blüht, piepst und wächst überall – in den Tierpark Hellabrunn zieht so langsam der Lenz ein.

Neben den Frühblühern auf den vielen Wiesen und rund um die Anlagen, grünt es auch deutlich sichtbar eine Etage weiter oben in Baumen und Sträuchern. Eine geschäftige Zeit nach den spannenden und winterlichen Monaten für Gärtnerei, Werkstatt und Tierpflege. Anlage-Gräben werden aktuell gereinigt, langsam wieder befüllt und verschiedene Anlagen neu gestaltet.

Frühlingserwachen bei
Tieren und Pflanzen

Während die Gärtner aktuell mit Rückschnitten und Reinigung alle Hände voll zu tun haben, ist ihre Arbeit aus dem vergangenen Herbst und die Pflanzung von über 3.000 Blumenzwiebeln mittlerweile überall zu sehen. Winterlinge, Schneeglöckchen und Krokusse blühen bereits, Narzissen und Hyazinthen wachsen und entfalten bald ihre Pracht. Das Hellabrunner Werkstattteam ist momentan damit beschäftigt, witterungsbedingte Ausbesserungen vorzunehmen. Die über die Wintermonaten abmontierten Sitzgelegenheiten und alle Sonnenliegen mit Blick in die Anlagen, sind auch schon angebracht worden und können ab sofort wieder für gemütliche Verschnaufpausen und Tierbeobachtungen genutzt werden.
Auch für die tierischen Bewohner Hellabrunns hat der Frühling bereits begonnen und alle genießen die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres. Während die Humboldt-Pinguine gemütlich durchs Wasser treiben und so langsam mit der Brutsaison beginnen, begrüßen die beiden Jungtiere bei den Bantengs spielerisch die neue Jahreszeit. Neugierde steht auch bei den Kängurus und den Flinkwallabys und ihrem Nachwuchs hoch im Kurs, schließlich wollen die Anlage und das sprießende Grün genau begutachtet und auch gekostet werden. Das können Besucher auch im Mühlendorf bei den Murnau-Werdenfelser Rindern und dem kleinen, im Februar geborenen Bullen-Kalb beobachten und sich gleichzeitig über die bedrohte Haustierrasse informieren.

Vorstand und Tierparkdirektor Rasem Baban hat noch einen echten Geheimtipp für alle Besucher, die den Frühling in Hellabrunn genießen wollen: „Vor allem die große Frühblüher-Wiese bei den Waschbären und Störchen ist, neben unseren zahlreichen Tierarten, auf jeden Fall einen Besuch wert. Die vielen Farbtupfer sind eine wichtige Nahrungsquelle für unsere heimische Tierwelt – und natürlich nach dem winterlichen grau in grau auch sehr schön anzusehen“.

Hinweis zu den Öffnungszeiten ab dem 1. April 2023

Mit dem beginnenden Frühling ändern sich auch die Öffnungszeiten des Tierparks Hellabrunn: Ab dem 01. April 2023 bis zum 28.Oktober 2023 ist der Tierpark wie gewohnt ab 9 Uhr geöffnet und schließt, eine Stunde später als in den Wintermonaten, erst um 18 Uhr. Besucher werden gebeten, sich entsprechend der Schließzeit pünktlich zum Flamingo- oder Isar-Ausgang zu begeben.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Hellabrunn: Nachwuchs bei den Kudus

Hellabrunn: Nachwuchs bei den Kudus

München – Freude im Tierpark Hellabrunn in München: Bei den Großen Kudus gab es Nachwuchs. Die Kleine bekam den Namen „Xankysha“.

Die Geburt geschah nachts im Stall und verlief nach Auskunft des Münchner Tierparks reibungslos. Das Jungtier sei wohlauf und mache einen sehr fitten Eindruck. Nach der alphabetischen Vergabe von Namen im Tierpark, die in diesem Jahr mit einem „X“ beginnen werden, haben sich die Tierpfleger für den klingenden Namen „Xankysha“ entschieden.
Der kleine Nachwuchs bei den Großen Kudus ist bereits kräftig genug, um zusammen mit der Herde auf der Anlage zu sein. Anfangs noch zu klein, lag das junge Weibchen in den ersten Wochen nach der Geburt im Stall und wurde regelmäßig von seiner Mutter besucht. Kudu-Kälber liegen im natürlichen Habitat der Tiere regungslos im dichten Gras oder Gestrüpp, bis sie kräftig genug sind, der Mutter und Herde zu folgen. Mutter und Kalb sind während dieser Zeit nur ein paar Minuten am Tag zusammen, wenn das Jungtier gesäugt wird.

Kudu-Baby wog bei
Geburt 14,2 Kilogramm

„Für das Muttertier ist Xankysha das erste Jungtier, daher war sie auch ein bisschen unruhig und etwas aufgeregt, als die Tierpfleger am nächsten Morgen in den Stall kamen“, berichtet Carsten Zehrer, Kurator und Zoologischer Leiter in Hellabrunn. „Das Jungtier war bei seiner Geburt 14,2 Kilo schwer und hat sich sehr gut entwickelt. Die Mutter kümmert sich vorbildlich um die Kleine und auch die anderen Herdenmitglieder haben bei den ersten Ausflügen auf die Anlage sehr positiv auf den Nachwuchs reagiert“, ergänzt Zehrer.

Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor in Hellabrunn ergänzt zudem „Wir freuen uns sehr über diese schöne Nachricht und über das gesunde Jungtier der afrikanischen Antilopenart. Zusammen mit allen Kollegen aus Tierpflege und dem Tierärzte-Team, haben wir den Kudu-Nachwuchs in den letzten Wochen sehr engmaschig beobachtet. Der Große Kudu ist in seiner Heimat bislang nicht gefährdet – trotzdem sind sie ideale Botschafter für dringend notwendigen Natur- und Artenschutz in den Savannen von Zentral-, Ost- und Südafrikas“, so Baban weiter über die großen Säugetiere.

Gehörnte Schönheiten

Große Kudus zählen zu den größten Antilopen der Erde und mit Sicherheit zu den schönsten. Das Fell der Tiere zieren feine, helle Querstreifen. Diese Zeichnung findet sich, neben großen Ohren und Augen, ebenso im Gesicht wieder. Die Kudu-Böcke tragen korkenzieherförmig gedrehte Hörner, die eine Länge von einem Meter erreichen können, sowie eine üppige Kinn- und Halsmähne. Die afrikanische Antilopenart kommt im östlichen und südlichen Afrika vor. Der Lebensraum ist vor allem von Baum- und Graslandsavannen geprägt. Die großen Antilopen sind schnelle Läufer und können bis zu drei Meter hohe Hindernisse überspringen. Männliche Tiere sind mit etwa sechs Jahren ausgewachsen, dann haben die Hörner drei Windungen. Pro Lebensjahr kommt also etwa eine halbe Windung hinzu. Die Großen Kudus leben im Tierpark Hellabrunn zusammen mit Hartmann-Bergzebras, den Elenantilopen und drei Straußen-Damen auf einer weitläufigen Freianlage.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Inventur im Tierpark Hellabrunn

Inventur im Tierpark Hellabrunn

München – Inventur im Tierpark Hellabrunn in München: Einmal im Jahr müssen alle tierischen Bewohner zur großen Zählung ran, egal ob sie Federn, einen Panzer, Fell oder eher Schuppen tragen. Aber nicht nur die Tierpflege ist beschäftigt, auch Tierärzte und andere Abteilungen zählen, prüfen und dokumentieren in Vorbereitung auf das neue Jahr.

Es wird gezählt, gewogen und gemessen: Nach dem Jahreswechsel macht der Tierpark eine Bestandsaufnahme. Mehrere Tage lang werden von der Tierpflege alle Tiere erfasst und Bestandslisten auf Aktualität geprüft. Im Anschluss an die Zählung werden gesammelte Daten zu allen Tieren von der zoologischen Abteilung aufgeführt, an die Stadt München übermittelt, für den kommenden Jahresbericht zusammengefasst sowie die Frage beantwortet: Wie groß ist die Vielfalt des Lebens in Hellabrunn?

Auch Abteilungen wie die Werkstatt oder die Gärtnerei erfassen verfügbare Arbeitsmittel und Dinge, die vielleicht ersetzt werden müssen. Ebenso geschäftig geht es in der Tierarztpraxis zu, um auch im kommenden Jahr den Tierbestand optimal versorgen und medizinisch behandeln zu können.

Veränderungen im Tierbestand und
„tierische“ Schwierigkeiten

In Hellabrunn gab es durch die aktuellen Bauprojekte und die Zusammenarbeit mit anderen, wissenschaftlichen, zoologischen Einrichtungen einige Änderungen im Tierbestand. „Die Anzahl der Tiere in Hellabrunn ist abhängig von verschiedenen Faktoren und kann damit innerhalb eines Jahres und natürlich am Ende des Jahres variieren. Neben den erfolgreichen Nachzuchten aus dem letzten Jahr im Rahmen von Erhaltungszuchtprogrammen und der Unterstützung von Auswilderungsprojekten wirken sich auch Todesfälle auf die jährliche Zählung aus“, erklärt Carsten Zehrer, Kurator und Leiter der Zoologischen Abteilung die aktuelle Inventur im Tierpark.

Die Zählungen seien teilweise sehr zeitintensiv, denn anders als bei großen Tieren, sind Fische, Vögel und auch Wirbellose nur schwer mit genauen Nummern zu erfassen. Rasem Baban, Tierparkdirektor und Vorstand Hellabrunns, fasst dieses „Problem“ augenzwinkernd zusammen: „Schwarmtiere sind deutlich schwieriger zu zählen als unsere fünf Giraffen-Damen in der Afrikasavanne oder die Mitglieder unserer Elefantenherde. Otto ist da, wunderbar, Inventur beendet. Bei Fischen, Vögeln oder kleinen Tieren wie der Hausmaus ist das deutlich schwieriger. Hier arbeiten alle Tierpfleger eng zusammen, um möglichst genaue Zahlen des aktuellen Bestandes zu erhalten. Dabei helfen die täglichen Tagesberichte, die die Kollegen der Tierpflege erstellen und die entsprechend abgeglichen werden. Aber wir wollen natürlich möglichst genau sein“, so Baban weiter.

Dschungelwelt
wird saniert

„Das Jahr 2022 war für alle zoologischen Einrichtungen durch die pandemiebedingten neuen Rahmenbedingungen und die gestiegenen Energiekosten eine große Herausforderung, so auch für den Tierpark Hellabrunn. Die weltweite Bedrohung vieler Tierarten und die kürzlich beschlossenen Schutzmaßnahmen durch die Weltartenkonferenz Cites in Panama sind ein vielversprechender Start in das kommende Jahr und für unsere Bemühungen rund um den Erhalt der Biodiversität. Mit den aktuellen Bauprojekten – eines davon ist die bereits begonnene Sanierung der Dschungelwelt – arbeiten wir kontinuierlich an der Umsetzung des beschlossenen Masterplans und schauen optimistisch ins kommende Jahr“, so Baban abschließend.
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Copyright Tierpark Hellabrunn – Marc Müller)

Trauriger Jahresstart im Tierpark Hellabrunn

Trauriger Jahresstart im Tierpark Hellabrunn

München – Trauriger Jahresbeginn im Tierpark Hellabrunn in München:  neugeborenes Gorilla-Baby musste aufgrund sehr schlechten Gesundheitszustandes eingeschläfert werden.

Die Tierpfleger fanden das Gorillababy bei Dienstbeginn in den frühen Morgenstunden des Silvestertages. Es wurde weder von seiner Mutter noch von anderen Gruppenmitgliedern beachtet.

Mutter Neema zeigte kein
Interesse an ihrem Kind

Das weibliche Jungtier war in der Nacht zur Welt gekommen und stark unterkühlt. Als Mutter konnte schnell die 35-jährige Neema identifiziert werden, die daraufhin – nach einer ersten tiermedizinischen Versorgung des Jungtiers – noch einmal gezielt mit dem Neugeborenen zusammengeführt wurde. Leider gab es auch hier keine Annäherung beziehungsweise Interesse von Neema am Kind, was möglicherweise auch mit dem lebensschwachen Zustand des Jungtiers erklärt werden kann.

Aufgrund des schwachen Gesundheitszustandes wurde nach Einberufung und Beratung einer gemeinsamen Kommission bestehend aus Hellabrunner Primatenpfleger, Direktion, Tierärzten und Kuratoren sowie der zuständigen Veterinärbehörde und diversen Experten des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Gorillas die schwere Entscheidung einstimmig getroffen, das Jungtier zu erlösen.

Trächtigkeit von Neema
war nicht bekannt

„Vorherige Anzeichen einer Trächtigkeit waren bei Neema nicht beobachtet worden, was bei Gorillas jedoch aufgrund des immer ausgeprägten Bauchs, der mit ihrer pflanzlichen Ernährung wie zum Beispiel Blättern zusammenhängt, nicht ungewöhnlich ist.“ erklärt Dr. Christine Gohl, leitende Tierärztin, in Hellabrunn. „Auffällig war das völlige Desinteresse der gesamten Hellabrunner Gorillagruppe am Neugeborenen. Aus der Natur ist bekannt, dass Wildtiere schon sehr frühzeitig erkennen, ob ihr Nachwuchs gesund ist und damit eine Aufzucht eine Aussicht auf Erfolg hat. Dieses aus menschlicher Sicht harte Verhalten sichert in der Wildbahn unter anderem wichtige Energieressourcen des Muttertieres, die bei einer nicht erfolgreichen Aufzucht verbraucht würden“, so Carsten Zehrer, zoologischer Leiter des Tierparks.

Pathologische Untersuchungen
bestätigten schwerwiegende Vorerkrankungen

Erste pathologische Untersuchungen des Jungtiers bestätigen indes schwerwiegende Vorerkrankungen. So wies das Neugeborene eine Blutung im Kopf sowie eine fortgeschrittene Nabelentzündung auf, was die getroffene Entscheidung im Sinne des Tierwohls bestätigt.
(Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn / Beitragsbild: Copyright Tierpark Hellabrunn / Marc Müller)