Yin-Yoga-Stunde mit Klang und Gesang

Yin-Yoga-Stunde mit Klang und Gesang

Rosenheim – Erholung und Regeneration für Körper, Geist und Seele: Bei „Circle-Yoga“ in Rosenheim (Hainholzstraße 6a) findet am kommenden Freitag, 23 Februar eine Yin Yoga Stunde mit Gesang und Klang statt. 

Alexandra Schuhmann-Weiß lädt von 19 bis 21 Uhr dazu ein, in die Welt der Schwingungen einzutauchen. Die Yin-Yoga-Stunde mit langgehaltenen Asanas wird begleitet von Maria Ursula Albrecht (vormals Stolle) mit Gesang und der Klangenergie der Naturtoninstrumente wie Klangschalen und Monochord (Klangbaum).
Der harmonische Klang dieser Naturinstrumente soll das Urvertrauen im Menschen ansprechen und Herz und Nervensystem beruhigen.
Anmeldung ist notwendig bei Alexandra Schuhmann-Weiß: kontakt@circleyoga.de. Die Kosten betragen 39 Euro pro Person. Weitere Infos hier.
(Quelle: Pressemitteilung Circle-Yoga / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Entspannter Genuss im Rosenheimer Hallenbad

Entspannter Genuss im Rosenheimer Hallenbad

Rosenheim – Am 25. November können alle Badegäste im Hans-Klepper-Hallenbad der Stadtwerke Rosenheim von 10 bis 18 Uhr im den nasskalten Novembertagen entfliehen und Stunden wohliger Wärme genießen bei Wellnesstag.

Um 10 Uhr beginnt das Wohlfühlprogramm mit Wassergymnastik, ab 13 Uhr gibt es 15-minütige Wellnessmassagen. In der Sauna sorgen wohlige Wärme und spezielle Aromen für Entspannung. Außerdem stehen Obst und Erfrischungsgetränke bereit solange der Vorrat reicht.

Keine Extra-Kosten

Am Sauna- und Wellnesstag sind die Zusatzangebote im normalen Bad-Eintrittspreis enthalten, ebenso der Zugang zur Sauna. So haben alle Hallenbadbesucher die Möglichkeit, das Saunaangebot ohne zusätzliche Kosten auszuprobieren. Informationen rund um die Rosenheimer Bäder sind im Internet unter swro.de/baeder zu finden und bei Facebook unter „Rosenheimer Bäder“.
(Quelle: Pressemitteilung Stadtwerke Rosenheim / Beitragsbild re)

Buchtipp: „Naturheilkunde als Krisenhelfer“

Buchtipp: „Naturheilkunde als Krisenhelfer“

Rosenheim  –  „Gegen jeden Leiden ist ein Kraut gewachsen“ – Dieses Zitat wird der heilkundigen Benediktinerin Hildegard von Bingen zugeschreiben. Heutzutage besinnen sich wieder immer mehr Menschen auf die Heilkraft der Pflanzen. Die Naturheilkunde liegt im Trend. Das Buch „Naturheilkunde als Krisenhelfer“, erschienen im Verlag Freya, beschäftigt sich mit alten Heil- und Diagnosemethoden.

Buchcover "Naturheilkunde als Krisenhelfer" Repro: Verlag Freya

Die moderne Medizin kann viel. Bei vielen einfachen Wehwehchen kann man sich aber auch gut selbst helfen mittels Kraft aus der Natur. Dieses Wissen ist jedoch in den vergangenen Jahrhunderten mehr und mehr verloren gegangen. Mittlerweile besinnen sich aber wieder immer mehr Menschen darauf.

Wer sich damit beschäftigen will, braucht aber zuerst einmal einen guten Ratgeber. Da setzt das Werk „Naturheilkunde als Krisenhelfer“ an. Konzipiert und geschrieben wurde es von Peter Germann. Der Heilpraktiker war über 25 Jahre Vizepräsident des Bundes Deutscher Heilpraktiker. Ihm zur Seite stand Gudrun Zeuge-Germann. Sie ist Leiterin der PhytAro Heilpflanzenschule und Krankenschwester.
Nach Meinung der beiden Dortmunder entfremden wir Menschen uns immer mehr von der Natur. Sie sprechen sogar von einem „Natur-Defizit-Syndrom“. „Wir sind nicht nur auf dem besten Wege, uns immer mehr von der Natur zu entfernen, wir befinden uns bereits mitten in diesem Prozess“, schreiben sie in ihren Vorwort und plädieren für einen Richtungswechsel wieder hin zur Natur.
Diesen Richtungswechsel wollen sie mit ihrem Werk unterstützen. Gedacht ist es sowohl für Laien als auch für Therapeuten.

Zu Beginn geht es in dem rund 220 starken, bildreichen Werk um das Enneagramm – Menschen werden dabei verschiedenen Persönlichkeitstypen zugeordnet.
Hat man sich selbst oder andere gefunden, geht es auf den folgenden Seiten dann hinein in die Welt der Heilpflanzen. Vorgestellt werden bekannte und auch weniger bekannte Heilpflanzen. Zu jeder Pflanze wird deren Wirkungsweise erklärt. Dazu gibt es  gut nachvollziehbare Rezeptvorschläge.

Eingegangen wird im dem Buch auch auf die Bachblüten, die in den 1920er Jahren von dem englischen Arzt Dr. Edward Bach entdeckt und zu einem Therapiesystem entwickelt wurden, um so die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Alles in allem ist das Buch eine gute Lektüre für alle, die sich für die Heilkraft der Pflanzen interessieren. Man solle sich zum Lesen und Verinnerlichen aber schon reichlich Zeit nehmen. Und dann braucht es sicher auch noch reichlich Praxiserfahrung, bis man treffsicher alle Heilpflanzen in der freien Natur finden und bestimmen kann.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: re / Repro Cover „Naturheilkunde als Krisenhelfer)

Wieder Kneippwoche in Prien

Wieder Kneippwoche in Prien

Prien / Landkreis Rosenheim – Prien als einziger anerkannter Kneipp-Kurort in Oberbayern lädt in der Woche von Samstag, 16. bis Sonntag, 24. September, zur elften Priener Kneippwoche ein.

Wie besonders heilsam sich die über hundert Jahre alte Philosophie von Pfarrer Sebastian Kneipp, landläufig auch als „Wasserdoktor“ bekannt, auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt, können alle Gäste in dieser Zeit am eigenen Leib erfahren. Dabei interpretiert der Kneipp-Verein Prien e.V. das ganzheitliche Fünf-Säulen-Konzept aus Wasseranwendungen, Bewegung, Ernährung, Heilkräutern und seelischem Gleichgewicht neu und verknüpfen die alten Weisheiten mit neuen medizinischen Erkenntnissen.
Neben einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm, das von einer Erlebnisbootsfahrt an das Delta der Tiroler Achen, einer Wanderung entlang des Priener Kneippwegs, einem „Tag der offenen Tür“ im Feelgood Center über Wassergymnastik im Medical Park Kronprinz, Salbenseminaren in der Spitzweg Apotheke Prien, Wirbelsäulengymnastik in der Klinik St. Irmingard, einem Vortrag über „Dinkel, ein wiederentdecktes Getreide“ bis hin zu Kneippen und Frühstück bei Café Neuer am See und dem Workshop „Kräutersalz selber herstellen“ reicht, haben Besucher die Möglichkeit bei einem Vortrag die heilsame Kraft des Lachens zu erleben.

Das ausführliche Veranstaltungsprogramm zur Priener Kneippwoche erhalten Interessierte im Online-Veranstaltungskalender auf der Webseite www.tourismus.prien.de und in dem Flyer „Veranstaltungskalender September 2023“. Weitere Informationen im Tourismusbüro Prien unter Telefon 08051 / 6905-0 oder info@tourismus.prien.de sowie beim Kneipp-Verein Prien am Chiemsee e.V. auf der Internetseite www.kneippvereinprien.de.
(Quelle: Pressemitteilung Prien Marketing GmbH / Beitragsbild: Prien Marketing GmbH – Tanja Ghirardini, zeigt: Wasser ist Lebenselixier, es ist das einfachste Heilmittel der Natur. In Prien am Chiemsee erfährt man die belebende Wirkung des Elements an drei Kneipp-Anlagen – es spendet Entspannung und Energie, es beugt vor und heilt, und es sorgt für jede Menge Spaß.)

Buchtipp „Rein ins kalte Wasser!“

Buchtipp „Rein ins kalte Wasser!“

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Eisbaden hat eine lange Tradition. Hierzulande erfuhr das frostige Schwimmerlebnis während der Corona-Lockdowns einen kräftigen Aufschwung. Für den englischen Arzt Mark Harper steht fest: Regelmäßiges Eisbaden kann bei allerlei Krankheiten helfen – und es besteht „Suchtgefahr“. In seinem Buch „Rein ins kalte Wasser!“, erschienen im vakverlag, präsentiert er Belege für die positive Wirkung und gibt Tipps für alle, die es auch mal versuchen wollen. 

Cover Buch "Rein ins kalte Wasser" von Dr. Mark Harper, erschienen im Vakverlag

Bei den aktuell hohen Temperaturen gibt es kaum etwas Schöneres als eine erfrischende Abkühlung in See, Meer oder Freibad. Im Winter bei Schnee und Eis schaut es aber anders aus. Da braucht es für die meisten von uns eine große Portion Überwindung, um überhaupt auch nur einen Zeh in die frostigen Fluten zu strecken. Und dennoch blickt das Eisbaden auf eine lange Tradition zurück.
Schon die alten Wikinger sollen sich damit fit und gesund gehalten haben. In Ländern wie Russland, Finnland, oder Großbritannien wird das Eisbaden schon seit vielen Jahrhunderten praktiziert. Und aktuell schwören auch immer mehr internationale Promis auf das frostige Badevergnügen.

Auch der englische Anästhesist Mark Harper kann sich ein Leben ohne den regelmäßigen Sprung in das eiskalte Nass nicht mehr vorstellen. Es werde schnell zur Sucht, schreibt er in seinem Buch „Rein ins kalte Wasser!“, erschienen im vakverlag.de. „Wie kalt oder grausig das Wetter auch sein mag, die bloße Erwartung des fantastischen Gefühls bringt mich immer wieder dazu, mich auch im tiefsten Winter ins Wasser zu begeben“, schwärmt er.

Eisbaden soll sich auf vielerlei Krankheiten und Beschwerden positiv auswirken, beispielsweise bei Arthritis, Depressionen, chronischen Schmerzen, Migräne und posttraumatischen Belastungsstörungen.
Mark Harper hat es sich zur Aufgabe gemacht für diese Wirkungen wissenschaftliche Belege zu finden und will sie nun auch gefunden haben. „Die Erfahrung des Kaltwasserschwimmens ist ein komplexes Zusammenspiel von Physik, Physiologie und Psychologie“, schreibt er. Wie dieses Zusammenspiel genau funktioniert erfahren die Leser in den ersten Kapiteln des insgesamt gut 200 Seiten starken Werkes anschaulich und gut verständlich geschrieben. Danach gibt es Tipps, wie man sich selbst stufenweise an das eiskalte Nass gewöhnen kann und was es dabei zu beachten gibt. Dabei interessant: zum Beginn muss es nicht gleich ins Eiswasser gehen. Schon bei 20 Grad sollen sich erste positive Effekte für Geist und Körper einstellen.
Zum Schluss gibt es dann noch eine ganze Reihe Fallbeispiele von Menschen mit verschiedenen Krankheiten, die sich durch das regelmäßige Eisbaden wieder deutlich besser und gesünder fühlen.
(Quelle: Buchkritik Karin Wunsam / Beitragsbild: re / Foto: Repro Cover „Rein ins kalte Wasser!“)

„Rein ins kalte Wasser!“
Dr. Mark Harper
vakverlag
ISBN 978-3-86731-265-3
Preis: 18 Euro

Borderline: Wechselbad der Gefühle

Borderline: Wechselbad der Gefühle

Rosenheim – Regelmäßig schreibt der Rosenheimer Dr. Alexander Wurthmann M.A. auf Innpuls.me über ein psychologisches Thema und gibt Tipps, wie man damit umgehen kann. Diesmal heißt das Thema „Borderline – Wechselbad der Gefühle“.

Portrait Alexander Wurthmann

Dr. Alexander Wurthmann M. A. Fotos: re

Zu Dr. Alexander Wurthmann: Der Rosenheimer mit rheinischen Wurzeln ist Sohn eines Schriftstellers. Er hat schon im Alter von 9 Jahren seine erste handgeschriebene Zeitung verfasst. Mitte der 70er Jahre studienhalber nach München. Abschlüsse in Politologie und Geschichte (Thomas Nipperdey). Oft als Reiseleiter in Japan und China. Dann viele Bildungsprojekte auf Bundes- und Länderebene gemanaged und schließlich fast 30 Jahre eine berufsbildende Schule betrieben. Nunmehr im fünften Jahr bei einer lebensberatenden Hotline im kirchlichen Bereich tätig und betreibt in Rosenheim eine Praxis für psychologische Beratung und Coaching.
Hier gibt es dazu weitere Infos: 

Smiley-Kugeln mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken

Borderline – Wechselbad der Gefühle

„Kann sie nicht einmal normal sein?“ hast du gefragt „Immer ist sie entweder total aufgedreht oder total niedergeschlagen“. Mal ganz normal das Leben leben ohne viel Trara und Drama, das wünschst du dir von ihr. Immerzu dieses Wechselbad der Gefühle: himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt.
Ab und zu merkt sie, wie anstrengend sie für dich ist und schämt sich. Ein anderes mal fordert sie ultimativ einen Liebesbeweis und beschwört dich, sie nicht zu verlassen. Sie könne nicht alleine leben. Mitunter droht sie auch, sich etwas anzutun. Die Narben auf ihren Armen sind dir auch schon aufgefallen. Gottseidank sind es keine frischen.

Ganz am Anfang hat sie dir sogar gesagt, dass sie eine Borderline-Störung hat und dich auf das ständige auf und ab vorbereitet. Sie hat dich sogar vor einer Beziehung mit ihr gewarnt. Aber es war doch immer wieder recht schön, und dann …
Neulich hat sie von ihrer Jugend erzählt. Zu den Eltern hatte sie ein ganz schwieriges Verhältnis. Meistens war sie ihnen egal. Oft haben sie ihr nicht geglaubt, was sie ihnen erzählt hat. „Schwindelst du wieder?“ hieß es dann. Es gab eigentlich niemanden dem sie sich anvertrauen konnte. Und immer wieder waren beide Eltern ohne Vorankündigung weg: arbeiten, feiern, einfach weg. Sie war alleine und es war ihnen egal. Eigentlich hat sie sich nicht wirklich geborgen oder beschützt gefühlt.

Vieles in deiner Erzählung ist ganz typisch für eine Borderline-Störung. Das ewige auf und ab, das jäh emotionale, die Schwierigkeiten in der Jugend. Bitte sei nicht überrascht, wenn sie eines Tages andeutet, dass es auch Missbrauch durch die Eltern gab. Missbrauch muss nicht nur in sexueller Übergriffigkeit bestehen. Man kann darunter auch Vernachlässigung meinen, welche bei deiner Freundin ziemlich sicher vorlag.

Bindung ist für Borderliner schwierig

Daraus ließe sich erklären, dass sie manchmal Nähe als problematisch empfindet. Für gewöhnlich wird Nähe als Geborgenheit positiv erlebt. Andererseits folgte in Kindheit und Jugend darauf jäh und unerwartet Missbrauch oder Abwesenheit der Eltern. Bindung ist für Borderliner schwierig, weil sie befürchten, dass sie ohne Vorankündigung in Missbrauch oder Vernachlässigung umschlagen kann.
Mitunter ist es für sie schwierig, das Aussehen sogar von Nahestehenden im Gedächtnis zu behalten. Als du vor kurzem mit den Jungs zu einem Auswärtsspiel warst, hat sie dich bei der Heimkehr gar nicht wiedererkannt. Du hattest nicht den Eindruck, dass das gespielt war, um dich spüren zu lassen, dass du einen Fehler gemacht hast. Dann kam ihre Erinnerung wieder und es wurde eine sehr heftige Wiedersehensfreude – mit allem.
Das ist ganz typisch für Borderliner. Bilder von Menschen, die ihnen weh getan haben, kapselt ihr Unterbewusstsein ab, weil sie sie an ihren Schmerz erinnern würden. Als du fort warst, ist ihre Verlustangst wahrgeworden und sie hat das Bild von dir unbewusst isoliert.

Sie ist schon länger in Therapie. Was es denn da so gibt und wie die Aussichten sind, möchtest du wissen. Generell geht es darum, die traumatischen Erlebnisse in Kindheit oder Jugend durch neue positive Beziehungserfahrungen allmählich zu überlagern.
Borderliner übertragen ihre negativen Erfahrungen aus Kindheit oder Jugend auf andere Menschen in der Gegenwart. Diese werden genauso wahrgenommen, wie sie die eigenen Eltern erfahren haben: unzuverlässig, ihr keine Geborgenheit vermittelnd. Die Übertragungen auf die Gegenwart finden völlig unabhängig vom tatsächlichen Verhalten der anderen statt, das das ganze Gegenteil von dem sein kann, was auf sie übertragen wird. Zunächst soll also erlernt werden, eigene und fremde Emotionen realistisch wahrzunehmen. Das kann man üben.

Die Kunst liegt dabei darin, nicht nur neue, positive Erfahrungen künstlich zu simulieren, d.h. zu spielen. Wichtiger noch ist, die Wahrnehmung der Klienten für das Positive in einer beliebigen Alltagsbegegnung zu schärfen, die sie anfangs möglicherweise noch als problematisch wahrgenommen hat.
Bei einer weiteren Methode werden die Konflikte zwischen Eltern und Klient nachgespielt. Der Therapeut nimmt die Rolle der Eltern ein und der Klient spielt sich selbst. In dieser Simulation werden die Konflikte aufgearbeitet und gelöst.

Natürlich müssen selbst verletzende Tendenzen (Ritzen oder Suizid) als erstes bearbeitet werden. Ebenfalls alle weiteren Erkrankungen, die gleichzeitig mit Borderline auftreten: Depressionen, Phobien, Zwänge. Es gibt nichts, was es nicht in Kombination mit Borderline gäbe.

Die Therapie bei Borderline selbst dauert recht lange. Wie alle Persönlichkeitsstörungen, da sie üblicherweise schon in Kindheit und Jugend entstehen und sich daher tief eingeprägt haben. Insgesamt ist die Prognose sehr gut. Als hilfreich erweist sich, dass Borderliner oft eine Krankheitseinsicht haben und damit für eine Therapie zugänglich sind. Anders als etwa Narzissten. Zwei drittel bis drei viertel der Klienten können nach der Therapie als beschwerdefrei gelten.

Was heißt das nun für dich und deine Freundin? Zunächst ist es einmal als sehr gut zu bewerten, dass dich deine Freundin schon früh über ihre Borderline-Erkrankung aufgeklärt hat, obwohl sie sich eigentlich dafür schämte. Sie ist ja auch schon in Therapie.

Grundsätzlich sind mit Borderlinern genauso langjährige Beziehungen möglich wie zwischen „Normalos“. Sie sind zumeist wesentlich emotionaler, aber ansonsten völlig normal.

Nun willst du natürlich wissen, wie lange du denn deine Bedürfnisse zurückstellen sollst, während die Freundin in Therapie ist. Genau das ist natürlich das Problem. Wenn du das nicht willst oder kannst, musst du genau wie in allen anderen Beziehungen die Reißleine ziehen und dich trennen. Sei nicht überrascht, wenn die Trennung heftiger abläuft, als du erwartet hast.

Wenn ihr es dennoch miteinander versuchen möchtet, wäre es natürlich als erstes hilfreich, ihre emotionalen Tiefs abzufedern. Dafür wäre es gut zu wissen, was Auslöser für ihre Abstürze sind. Diese lassen sich zwar im Nachhinein jeweils identifizieren. Müssen aber beim nächsten mal nicht die gleichen sein. Lassen sich also nicht vorhersehen. Wenn die Auslöser die gleichen wären, könnte man sich besser drauf einstellen indem man sie vermeidet. So bleiben euch beiden in diesem Punkt wohl nur „Nehmerqualitäten“.

Für Borderliner ist Ehrlichkeit sehr wichtig

Für Borderliner ist Ehrlichkeit ganz wichtig. Erinnere dich bitte, dass ihre eigene Ehrlichkeit von den Eltern bezweifelt wurde. Die Eltern selbst wiederum waren zu ihr nicht aufrichtig, wenn sie ohne Vorankündigung weg waren. Unehrlichkeit befeuert ihre Verlustängste und sie verlangt Treuebeweise oder droht möglicherweise mit Selbstschädigung.
Als Partner brauchst du ein ganz starkes Ego, um dich von ihren Stimmungshochs und -tiefs nicht an die Wand drücken zu lassen. Schreckhaft solltest du auch nicht sein, wenn sie mal wieder die hohe Brücke in eurer Nähe erwähnt. Ich vertraue darauf, dass du weißt, wann es ernst gemeint ist und du Hilfe holen musst.
Aber sieh es doch auch mal so: Eine emotionale Beziehung kann wunderschön sein. Hast du’s gemerkt? Ich habe gerade eine der Borderline-Therapien bei dir selbst angewendet: das schöne in etwas zu sehen, das zunächst einmal schlecht aussah. Und ich hab’s ernst gemeint!

Hast Du noch Fragen, frag mich. info@psychologische-beratung-rosenheim.de oder 0170/5395483.
Du kannst mir auch Themen vorschlagen, über die ich einmal schreiben sollte.

In der nächsten Woche geht es um die Gruppendynamik,
Alexander Wurthmann M. A.
(Quelle: Kolumne Dr. Alexander Wurthmann M. A. / Beitragsbild, Foto: re)