Auf dem Weg zur „Fairtrade-Kommune“

Auf dem Weg zur „Fairtrade-Kommune“

Bruckmühl / Landkreis RosenheimTue Gutes und sprich darüber“ – dieses Credo will der Markt Bruckmühl mit der internationalen Kampagne „Fairtrade-Towns“ verfolgen und sich zertifizieren lassen. Ein entsprechender Antrag der Bruckmühler Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ lag jüngst im Gemeinderat vor und wurde einstimmig angenommen. Denn: Seit Jahren erfüllt der Markt die erforderlichen Kriterien bereits nahezu vollständig – freiwillig, ohne Zertifikat.

Dabei ist das Siegel „Fairtrade-Kommune“ im Mangfalltal nichts Neues. Bad Aibling hat es schon und Kolbermoor befindet sich gerade in der Bewerbungsphase. Auch Rosenheim, Bad Tölz und Rott haben unter anderem das Zertifikat bereits. Silvia Mischi vom Stadtmarketing stellte den Antrag von Wolfgang Huber (Grüne) sodann im Gemeinderat vor: Seit 2009 können sich Kommunen in Deutschland für ihr Engagement im Fairen Handel um den Titel „Fairtrade-Town“ bewerben. Die Kampagne vernetzt Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik und fördert den Fairen Handel auf kommunaler Ebene. Eine Fairtrade-Kommune übernimmt dabei soziale Verantwortung und damit eine Vorbildfunktion für die Bürger. Für die Gemeinde Bruckmühl bedeutet dies, sich als innovative weltoffene Stadt zu etablieren und ein positives Image zu transportieren.

Geschenkkörbe mit 
fair gehandelten Produkten

„Dies macht die Bruckmühler Verwaltung bereits seit Jahren. Indem Sie neben dem Ausschank von Fairtrade-Kaffee auch die Geschenkkörbe für Jubilare mit fair gehandelten Produkten bestücken lässt“, schilderte Mischi. Dies sei besonders hervorzuheben, da es auf freiwilliger Basis geschehen sei. Beispielhaft ist zudem der Eine-Welt-Laden in Bruckmühl tätig und fest in der Kommune verankert. Zahlreiche Aktionen und Beteiligungen an Festen und Vereinen sprechen für sich. „Der faire Handel ist in der Kommune bereits sehr präsent“, betont Mischi des Weiteren. Aus Sicht des Stadtmarketings erklärte sie: „Das Siegel „Fairtrade-Gemeinde“ würde ein positives Image bereiten, das eigentlich schon praktiziert wird, aber nicht so nach Außen kommuniziert wird. Bruckmühl macht mehr in Fairtrade als andere Kommunen, nur keiner weiß es.“
Zur Erlangung des Titels verpflichtet sich die Gemeinde Bruckmühl, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit die fünf geforderten Kriterien erfüllt werden. Laut den Vorgaben von Fairtrade Deutschland steht nach einem positiven Ratsbeschluss die Bildung einer Steuerungsgruppe mit Mitgliedern aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an. Dabei sollen die Wege für die Erfüllung der Kriterien aufgezeigt und geebnet sowie die Schwerpunktthemen für einen fairen Handel vor Ort gesetzt werden.

Kriterien für das Siegel
Fair-Trade-Kommune

Außerdem müssen für den Markt mit 17 000 Einwohnern folgende Kriterien erfüllt sein: In einer Schule, in einer Glaubensgemeinschaft und einem Verein werden Fairtrade-Produkte verwendet und dort Bildungsaktivitäten zum Thema „Fairer Handel“ durchgeführt. Vier Geschäfte und zwei Gastronomiebetreibe müssen ebenfalls an dem Projekt teilnehmen sowie Öffentlichkeitsarbeit für den gerechten Handel betrieben werden. „Ist die Bewerbung erfolgreich, wird von Fairtrade Deutschland den Titel „Fairtrade-Town“ an Bruckmühl verliehen. Zum Status quo in Bruckmühl: „In Bruckmühl werden die Geschäfte mit den Supermärkten und dem Eine-Welt-Laden erfüllt. Hinsichtlich der Gastronomiebetriebe hat eine örtliche Bäckerei gegenüber dem Stadtmarketing bereits Bereitschaft dazu signalisiert. Weitere Gespräche werden nach dem Ratsbeschluss geführt. Ebenso werden Schulen, Vereinen und die VHS dann mit ins Boot genommen. Die Teilnahme an der Kampagne Fairtrade-Towns ist kostenfrei“, erläuterte Silvia Mischi gegenüber dem Gremium.
Die Fraktion „Bündnis 90/die Grünen“ begründete den Antrag damit, dass die Entwicklung des Bruckmühler Ortskerns zu den vorrangigen Zielen der Marktgemeinde gehöre. „Dazu zählen unter anderem die Stärkung und Belebung des regionalen Einzelhandels, der Gastronomie und des Kulturangebots“, so Wolfgang Huber in seinem Antrag. Mit einem bereits jetzt vorhandenen vielseitigen Sortiment an Fairtrade-Produkten im Lebensmittel-Einzelhandel, einem seit Jahren gut organisierten Weltladen und einer neu geschaffenen Stelle im Citymarketing bestünden in der Marktgemeinde gute Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Umsetzung einer Erstzertifierung.
Ohne Diskussion und einhellig wurde der Beschluss wie folgt gefasst:
Der Marktgemeinderat Bruckmühl beschließt, an der Kampagne „Fairtrade-Towns“ teilzunehmen und die Auszeichnung als Fairtrade-Kommune anzustreben. Hierzu sollen die fünf Kriterien der Kampagne erfüllt werden. Notwendig war dabei folgende Ergänzung: Aufgrund der abendlichen Sitzungen gibt es in Bruckmühl keinen Kaffeeausschank. Gemeinderäten und Bürgern wird bei Anlässen Geschenke aus fairem Handel gemacht werden. Im Rathaus wird Fairtrade-Kaffee ausgeschenkt. „Dies würde ansonsten gefordert sein.
(Quelle: Pressemitteilung Öffentlichkeitsarbeit Bruckmühl-Torsten Neuwirth / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

Kiebitz wird in Bruckmühl wieder heimisch

Kiebitz wird in Bruckmühl wieder heimisch

Bruckmühl / Landkreis Rosenheim  – Ohne die Hilfe des Menschen wäre der Kiebitz laut Naturschutzbehörde im Landkreis Rosenheim schon ausgestorben. So steht er zwar noch auf der roten Artenliste, aber die ersten Erfolge des Bayern-Projektes „Netzwerke für den Kiebitz“ sind sicht- und zählbar. 2021 gab es im Bereich von Bruckmühl drei Nester auf den Höglinger und Weihenlindener Feldern, sechs Jungtiere gingen – bestätigt – daraus hervor. Denn vom Schlüpfen bis zum Flügge werden lauern zahlreiche Gefahren auf die jungen Vögel.

Bruckmühls Bürgermeister Richard Richter (Weiter von rechts) und Margit Böhm vom Landratsamt Rosenheim, Abteilung Naturschutz (dritte von links) bei den Ehrungen rund um den Kiebitz. Foto: Mischi

Der Kiebitz bevorzugt offenes, flaches und feuchtes Dauergrünland, Wiesen, Weiden und Überschwemmungsflächen. Sein Lebensraum – das Feuchtgrünland – ist in Deutschland jedoch selten geworden. Wo Grünland umgebrochen wurde, kann man den brutplatztreuen Kiebitz auch auf Äckern antreffen. Meist brütet er dort aber ohne oder nur mit geringerem Erfolg. Zudem lauern dort auch für den Bodenbrüter Gefahren in Gestalt von Dachs, Fuchs und Marder. Überdies können Bussarde und Krähen den Tod für den Kiebitz-Nachwuchs bedeuten.

Besonders für den Schutz des
Kiebitz eingesetzt

Gleich vier Bruckmühler Landwirte – Georg Auer, Richard Fössmeier, Georg Pritzl und Georg Baumann – wurden jetzt vom Landkreis Rosenheim und dem Markt Bruckmühl ausgezeichnet und haben jeweils einen Bonus in Höhe von 50 Euro erhalten. „Sie haben sich für den Kiebitz besonders eingesetzt. Nester auf ihren Feldern entdeckt, gemeldet und sich um das Wohlergehen der gefiederten Gäste gekümmert“, würdigte Bürgermeister Richard Richter. Margit Böhm von der unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Rosenheim schilderte dazu, dass fünf Nester auf einem Areal von 28,46 Hektar markiert worden waren, Landwirte ihre Bewirtschaftung der Felder entsprechend ausrichten würden und Nester per Zaun vor Beutegreifern geschützt würden. „Diese Zäune sind 30 auf 30 Meter groß, da der Kiebitz eine Lande- und Abflugfläche benötigt und dann die restlichen Meter zum Nest laufen will. Zudem hat der Zaun vier Litzen“, so Böhm. Elf erwachsene Kiebitze sind – aktuell in der Gemeinde ansässig beziehungsweise haben hier ihre „Zweitwohnung“, da sie in anderen Gefilden überwintern.

Kiebitze brauchen weichen
Boden für Aufzucht des Nachwuchses

Kiebitze können sich Vielem anpassen, brauchen aber ihre eigene Struktur. Neben der „Start- und Landebahn“ zum Fliegen wird ein weicher Boden zur Aufzucht des Nachwuchses benötigt. Drei Gelege gab es 2021, 16 Küken sind daraus geschlüpft, „überlebt haben sechs Kiebitze“, so Böhm. Dabei habe „dankeswerter Weise“ beispielsweise Georg Auer Wasser ausgefahren, damit die Kleinen mit den Schnäbeln besser nach Insekten picken können.“
Bei hartem Boden haben sie keine Chance und verhungern, schildert Bruckmühls Kiebitzbetreuerin Katharina Schlegl-Kofler. Dafür sowie auch für das Ruhen eines Ackers gebe es staatliche Fördergelder. Beispiel: Wasser für Küken werde mit neun Euro pro Kubikmeter beziehungsweise 25 Euro pro Fahrt bezuschusst.
Die Bruckmühler Landwirte seien hier vorbildlich. So habe beispielsweise Richard Fössmeier seine Wintergetreide später angesät, da Jungtiere noch nicht flügge waren. Zusammen mit Naturschutzwächter Dr. Jochen Seydel ist Schlegl-Kofler auf Anruf zur Stelle, hilft, vermittelt Zaunbauer und steht mit Rat und Tat zur Seite. Denn eines sei den Kiebitzen wichtig: ein guter Überblick, um nahende Feinde rechtzeitig zu sehen. Dann bräuchte es blühende Säume (Böschung/Einfassung), flache Seigen und Feuchtflächen zur Nahrungssuche und Deckung. Dies hatte sich gerade in Weihenlinden mit einer Wiese, die erst später gemäht wurde, „toll ergeben und es war schön zu sehen, wie dieser Schutz von den Küken angenommen wurde“, so Schlegl-Kofler. Auch eine Freie Zone vor Spaziergängern mit und ohne Hunde sowie Wanderern und Radfahrern sei ein wichtiger Indikator.

Auch die gefährdeten Feldlerchen
und Wachteln profitieren vom Netzwerk-Projekt

Überhaupt komme diese Fürsorge nicht nur dem Kiebitz zu Gute. Auch die gefährdeten Feldlerchen und Wachteln profitieren von dem Netzwerk-Projekt. Laut Margit Böhm dient das Artenschutz-Projekt der Förderung des Kiebitzes in der Agrarlandschaft. Projektbeginn war im Landkreis Rosenheim 2009 mit dem Titel „Schutz der Kiebitze im nördlichen Landkreis Rosenheim“. Seit 2019 heißt das Programm BayernNetzNatur-Projekt „Netzwerke für den Kiebitz“ und erstreckt sich über die drei Landkreise Altötting, Rosenheim und Traunstein.

Region um Wasserburg ist
aktuell Kiebitz-Hochburg

Dabei hat sich die Region um Wasserburg aktuell als Kiebitz-Hochburg entwickelt. „Dort gibt es momentan wieder das größte Vorkommen. Doch auch im Mangfalltal wird der Vogel wieder heimisch. Und: Der Kiebitz ist standorttreu. Er kommt wieder dorthin zurück, wo er selbst geboren und aufgezogen worden ist sowie gute Bedingungen vorgefunden hat“, erklärt Böhm. Dass das Netzwerk den kontinuierlichen richtigen Wege gehe, untermauerte die Behördenmitarbeiterin anhand der stetig steigenden Zahlen seit 2019: von 245 auf 271 ausgewachsene Kiebitze. Dabei müsste aber die ehrenamtliche (Betreuerin und Naturschutzwächter), wie die amtliche (Naturschutzbehörde im Landkreis) und die berufliche (Landwirte) Ebene so gut ineinander greifen und sich unterstützen – wie in Bruckmühl der Fall.
Für das aktuelle Jahr arbeiten die Ehrenamtlichen und das Landratsamt daran, Drohnen mit Wärmebildkamera einzusetzen, um Gelege und Jungvögel zu entdecken. Hier werde unter anderem mit dem Landesamt für Umwelt und der Wildtierhilfe Amerang zusammengearbeitet. Zudem soll der Lebensraum des Kiebitzes kontinuierlich weiter verbessert werden. In den kommenden Jahren ist dazu beispielsweise angedacht, eine Bachaufweitung in Bruckmühl sowie das Prüfen von Grundstücken im Eigentum von Gemeinden, Bezirk Oberbayern, Landkreis, Kirchen, anderen Behörden. „Denn auch Ausgleichsflächen könnte man für Kiebitze und Co. attraktiv gestalten. Denn eines ist nachweisbar: Kleingewässer für Lebewesen nehmen mehr und mehr ab.
(Quelle: Öffentlichkeitsarbeit Bruckmühl / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim – zeigt ein markiertes Kiebitznest innerhalb eines Gelegezauns / Foto: Mischi)

Stadtradeln 2022  in Bruckmühl

Stadtradeln 2022 in Bruckmühl

Bruckmühl / Landkreis Rosenheim – Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurücklegen – das ist seit 2008 das Ziel des Stadtradelns. 21 Tage lang werden möglichst viele Strecken – sei es zur Arbeit oder zum Einkaufen oder auch für Ausflüge – klimafreundlich mit dem Drahtesel absolviert. „Dabei ist es egal, ob man bereits jeden Tag radelt oder bisher eher selten mit dem Fahrrad unterwegs ist“, erklärt Organisatorin  und  „Aktionsbeauftragte“ Anna Heimgartner vom Markt Bruckmühl .

Nur eines zählt: jeder Kilometer. „Besonders gut fürs Klima ist es, wenn man durch die Aktion generell Fahrten mit dem Auto vermeiden kann und man die Menschen dafür begeistert künftig auch mehr als Pedalritter unterwegs zu sein“, ergänzt Bruckmühls Bürgermeister Richard Richter. Denn: 80 Prozent der Haushalte in Deutschland besitzen ein Fahrrad. Doch liegt der Anteil aller Wege, die in Deutschland geradelt werden, laut Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur durchschnittlich bei nur zehn Prozent. Das ergab eine Statistik von 2014.

Rund 2100 Städte, Märkte und Gemeinden 
machen beim Stadtradeln mit

Und genau hier setzt das Stadtraden an: Angefangen in 2008 mit ein paar wenigen Kommunen hat sich die Aktion rasant entwickelt und 2021 haben bereits über 2100 Städte, Märkte und Gemeinden teilgenommen. Seit 2016 tritt der Markt Bruckmühl mit seinen zahlreichen Gruppen bestehend aus Firmenmannschaften, Schulklassen, Vereinen, Kommunalpolitikern und Co. mit Erfolg an. Im Landkreis Rosenheim ist Bruckmühl beim Stadtradeln stets an der Spitze zu finden. „Es geht aber nicht nur um den Wettkampf. Es geht darum, gemeinsam das Radfahren sichtbarer zu machen, etwas für die Gesundheit zu tun und en passant leistet man zudem einen Beitrag zum Klimaschutz“, untermauert Richter. Das gute Miteinander hebt auch Anna Heimgartner hervor und so gibt es kommunale Zusammenschlüsse für besondere Aktionen. Ein Beispiel hierfür ist die mittlerweile traditionelle Auftakttour des Mangfalltals mit den Nachbargemeinden. Heuer ist möglicherweise sogar eine Sternfahrt der Landkreis-Kommunen anvisiert.
Doch einen Schritt nach dem anderen: Jüngst hat Anna Heimgartner den Markt Bruckmühl für die Aktion 2022 – vom 19.Juni bis 9. Juli – angemeldet. Sobald die Kommune freigeschaltet ist, was nach Angaben der Stadtradel-Verantwortlichen bis zu fünf Tage dauern kann, können dann auch schon die Teamkapitäne ihre Teams und die Einzelfahrer sich unter www.stadtradeln.de/bruckmuehl registrieren. Dort sind später dann auch die Übersichten und Erfolge zu sehen sowie die Eingaben der erradelten Kilometer zu erledigen. Zudem werden hier die Informationen zu geplanten Ausflugs- und Informationsfahrten sowie zur Auftakt- und Abschlussveranstaltung veröffentlicht. „Es lohnt sich also regelmäßig einen Blick darauf zu werfen“, so Heimgartner.

Im Fokus steht eindeutig
der Radlspaß

Der Radlspaß steht eindeutig im Fokus. Langfristiges Ziel: dauerhaft die Bürger fürs Fahrradfahren begeistern – zum Wohle des Klimas, der eigenen Gesundheit mit Bewegung an der frischen Luft und demzufolge für mehr Lebensqualität.
Die Messlatte ist dabei heuer hoch: „Bruckmühl hat aktuell das fahrradbegeistertste Kommunalparlament in der Kategorie 10.000 bis 49.9999 Einwohner einer AGFK- Kommune“, betont Richter. Insgesamt haben die Gemeinderäte 4979 Kilometer bei der Aktion 2021 zusammengebracht. Summa summarum hatten  binnen drei Wochen im vergangenen Jahr 1105 Radler der Marktgemeinde in 44 Teams insgesamt 198.487 Kilometer erradelt und damit 29 Tonnen CO2 vermieden. Dabei wurde das Ergebnis von 2020 um 90.000 Kilometer getoppt.
Die Stadtradeln-Aktion will, dass viele Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Damit noch mehr Menschen dauerhaft vom Auto aufs Rad umsteigen, brauche es aber zugleich eine Radinfrastruktur, auf der sie schnell und sicher ans Ziel kommen und das Wissen um die Wegeverbindungen und schöne Ziele. Wegen Letzteren sind Bürgermeister Richter und Stadtradeln-Koordinatorin Heimgartner für die Bruckmühler schon wieder fleißig am planen.

Zu Sehenswürdigkeiten im
Gemeindegebiet von Bruckmühl

Nach den coronabedingten Ausfällen beziehungsweise reduzierten gemeinsamen Ausfahrten soll es heuer wieder mittwochs mit dem Bürgermeister zu Sehenswürdigkeiten im Gemeindegebiet beziehungsweise Informationstouren zu speziellen Themen samt Erklärungen durch den Rathauschef geben. Diese Feierabendfahrten sind sehr beliebt. Im Mangfalltal wie auch im Landkreis Rosenheim verfüge man über ein gutes und breitgefächertes Radwegenetz und gerade der Bruckmühler absolviere viele Erledigungen per Rad. „Aber besser geht immer“, so Richter. Die VHS Bruckmühl hat überdies im Vorfeld des Stadtradelns – als Warm-up quasi – bereits zahlreiche Fahrten und „Fit mach“-Angebote fürs Fahrrad im Programm.

Hoffnung auf CO2-Ersparnis und 
Spitzenposition bei den Radlern

Wenn sich neben der CO2-Ersparnis auch noch eine erneute Spitzenposition für Bruckmühl ergibt, „Dann ist das ein schöner Nebeneffekt und ich weiß um den Fleiß der Bruckmühler Radler“, so Richter nicht ohne Stolz. Wie berichtet, wird die Radlfreundlichkeit hoch geschrieben im Markt. Seit Jahren sind die Bürger und Institutionen  die Top-Radler in der Region und  siegen beim Stadtradeln im Vergleich mit den anderen teilnehmenden Kommunen im Landkreis (ausgenommen die kreisfreie Stadt Rosenheim). „Von Beginn an war die Teilnahmebereitschaft enorm. Die verschiedensten Teams tun sich dabei zusammen und Freundschaften entstehen“, so Heimgartner. Der Bürgermeister geht mit gutem Beispiel voran: „Den Weg zur Arbeit oder auch zu Terminen  absolviere ich gerne auf dem Rad. Da bin ich manchmal sogar schneller als mit dem Auto“, so Richter. Ihm ist die Fahrradfreundlichkeit  – wie auch dem gesamten Gemeinderat – ein wichtiges Anliegen. Aktuell läuft das Zertifizierungsverfahren bei der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen (AGFK Bayern).   „Wir rechnen 2023 mit der Titelverleihung.“
(Quelle: Stadtmarketing Bruckmühl / Beitragsbild: Silvia Mischi, zeigt: Bruckmühls Bürgermeister Richard Richter und Organisatorin und „Aktionsbeauftragte“ Anna Heimgartner vom Markt Bruckmühl tüfteln an der großen Landkarte über den Bürgermeister-Touren 2022.)

Bruckmühl bekommt Kulturmühle

Bruckmühl bekommt Kulturmühle

Bruckmühl / Landkreis RosenheimBruckmühl bekommt eine „Kulturmühle“. Per Punktevergabe kürte der Marktgemeinderat den Sieger und benannte damit das künftige Bürger- und Kulturhaus in „Kulturmühle“. 56 Vorschläge waren insgesamt eingegangen. „Die Kreativität der Bürger war beeindruckend“, betonte Silvia Mischi, Leiterin des Bürger- und Kulturhausmanagement, die den Tagesordnungspunkt vorstellte. Der Arbeitskreis Ortsentwicklung hatte vorab die Ideen geprüft und dann die in seinen Augen „Top 6“ zur finalen Abstimmung empfohlen.

Credo der Auswahl war dabei die leichte Verständlichkeit des Namens auch außerhalb der Kommune sowie keine Verwechslungsgefahr zu öffentlichen Gebäuden. „Der Arbeitskreis hatte sich bei seinen Beratungen dann auch bewusst gegen einen Namen in Latein oder Englisch ausgesprochen“, ergänzte Bürgermeister Richard Richter bei der Präsentation. Zahlreiche Kriterien waren beim Namenswettbewerb zu erfüllen. Dazu gehörten unter anderem, dass der Name aussagekräftig, einprägsam, als Schriftzug am Haus , als Logo und für die Werbung geeignet ist sowie eine positive Verbindung zur Gemeinde und dem kulturellen Leben im künftigen Gebäude schaffen soll. Vielfalt, Treffpunkt und Offenheit galten als zentrale Aussagen des Hauses.

Bandbreite der 
Namensvorschläge war groß

Silvia Mischi stellte nach einer kurzen Übersicht über die enorme Bandbreite der Namensvorschläge die Top 6 vor: So hatte der Gemeinderat aus den Titeln „Bürgertreff“ über „Kultur am Bahnhof“ bis hin zu „Kulturmühle“, „s’Gmeindehaus“, „Kulturbahnhof“ und „Q10“ auszuwählen.
Während die beiden Titel „Bürgertreff“ ünd „Kultur am Bahnhof“ nahezu selbsterklärend waren, skizzierte Silvia Mischi kurz die Erklärungen der anderen Vorschläge. „ Die Kulturmühle soll Bezug auf den Namen Bruckmühl nehmen. Kultur spiegle den Zweck des Baus wider und die Mühle sei zugleich Symbol des Schaffens. Denn aus Rohstoff entstehen Zutaten, die den Hunger stillen. Das Haus soll den Hunger auf Kultur stillen“. Kultur am Bahnhof wiederum zeige sofort an, wofür das Haus gebaut sei und wo es stehe. „Q10 ist indes laut Einreicher die Abkürzung für Quartier und bezieht ich auf die Hausnummer des Gebäudes. Ein Kulturquartier entstehe nun, ein attraktiver, kultureller und lebendiger Treffpunkt in der Gemeinde“, heißt es in der Begründung des Vorschlags.
Der Kulturbahnhof wiederum vermittle in einem Wort die Lage am Bahnhof und Vornutzung;. Der Begriff „Bahnhof“ stehe für Offenheit, ein Kommen und Gehen sowie Treffen. „Der Einreicher schreibt von einem auf den Weg machen und Ankommen. Der Bahnhof ist auch das Tor zur Welt. Hier ist die Welt der Kunst, Musik und Bücher gemeint“, so Mischi. Zudem sei die Historie des Hauses als Bahnhofsgaststätte und der Standort passend zur Straße, Bahnhofstraße aufgegriffen. Der Name „S’Gmeindehaus“ würde bewusst ohne „e“ geschrieben werden. „Dieser Name soll bayerisch-gemütlich wirken und Zusammengehörigkeitsgefühl vermitteln“, so Silvia Mischi. Alt und Jung sollten sich willkommen fühlen. Neubürger soll der Name Heimat vermitteln.

„Kulturmühle“ knapp vor
dem „Kulturbahnhof“

Mit 44 Punkten setzte sich sodann die „Kulturmühle“ knapp vor dem „Kulturbahnhof“ mit 37 Zählern durch. Auf Platz 3 kam das „Q10“ mit 14 Punkten. „Damit haben wir einen Sieger und das Kulturhaus einen Namen“, freute sich Richter. Als nächstes würden die Einreicher der Top 3 Namenvorschläge informiert. „Denn für diese haben wir Geldpreise ausgelobt“, erinnerte der Bürgermeister. Auf den ersten Platz entfallen 222 Euro, auf den zweiten Platz 111 Euro und auf den dritten Platz 55 Euro. Bei identischen Vorschlägen wird das Preisgeld geteilt. Die Prämierung erfolgt im Rahmen des Festaktes zur Einweihung des Gebäudes am 21.Oktober.

Das Bürgerhaus in Zahlen und Fakten:

  • Planung und Bauleitung liegt in den Händen des Traunsteiner Architekturbüros Romstetter.
  • 2022 wird der Bau des Bürger- und Kulturhauses an der Bahnhofstraße fertig.
  • Dort wird neben einem Veranstaltungssaal für Kabarett, Feiern und vieles mehr, die Bücherei ihre neue Bleibe finden sowie ein „Wohnzimmer-Café“ für die Bürger eingerichtet sein.
  • Schützenvereine, Blaskapelle sowie Vhs sind dort ebenfalls in Räumen untergebracht.
  • Alle Vereine erhalten dort eine Bühne, um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren.
  • Um dies zu ermöglichen wird die  ehemalige Bahnhofsgaststätte renoviert und mit einem Anbau und Glasfronten ergänzt.
  • In der direkten Nachbarschaft auf dem Gelände sind der Bruckmühler Bahnhof  sowie das Ortszentrum mit seinen Geschäften.
  • Infos zum Projekt, Eindrücke von der Baustelle und Visualisierungen auf Facebook unter Bürger- und Kulturhaus Bruckmühl.
  • Kosten: circa 8,8 Millionen Euro, wovon  5,7 Millionen Euro  die Städtebauförderung tragen wird
    (Quelle: Bürger- und Kulturhausmanagement / Stadtmarketing Bruckmühl / Beitragsbild: Bürger- und Kulturhausmanagement, zeigt Skizze Bürgerhaus)
Einbruch in Bahnhofskiosk

Einbruch in Bahnhofskiosk

Bruckmühl / Landkreis RosenheimEingebrochen wurde beim Kiosk an der Einmündung Bahnhofsstraße / Wimmerweg in Bruckmühl im Landkreis Rosenheim.

Nach den Angaben der Polizei hebelte der Täter in der Nacht auf den gestrigen Dienstag zwischen 2 und 3.40 Uhr einen verschlossenen Rollladen brachial auf und steig anschließend über den Tresen ein. Drinnen brach er die Kasse und zwei Spielautomaten auf und entwendete mindestens 2000 Euro Bargeld.
Beschreibung des Täters: männlich, hellhäutig, helle Hose – vermutlich Jeans, dunkler Synthetik-Anorak mit auffälligen Kapuzen-Fellkragen und heller Kapuzen-Innenseite, helle Wollmütze, helle Schuhe mit dunkler Sohle- ähnlich Bergschuhen, FFP2-Maske, helle Arbeitshandschuhe mit dunklen Fingern.
Die Polizeiinspektion Bad Aibling bittet um sachdienliche Hinweise unter Telefon 08061/9073-0.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Bad Aibling / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

„Widerstand“ an Lagerhallenwand

„Widerstand“ an Lagerhallenwand

Bruckmühl / Landkreis Rosenheim – Ein bislang unbekannter Täter verschmutzte eine Lagerhallenwand der Firma Neenah Gessner in Bruckmühl mit dem Schriftzug „Widerstand“ und einem Hakenkreuz-Symbol. Gemeldet wurde der Polizeiinspektion Bad Aibling das unschöne Graffiti von einem aufmerksamen Bürger.  Auf Nachfrage der Polizei gab die Firma an, dass es derartige Schmierereien in der Vergangenheit schon öfter einmal gab. 
Der Tatzeitraum kann nicht eingegrenzt werden. Zeugen, die Angaben zur Tat machen können, werden geben, sich bei der Polizeiinspektion Bad Aibling unter Telefon 08061 / 90730 zu melden.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Bad Aibling / Beitragsbild: Symbolfoto: re)