„Höhere Maut zur Unzeit“

„Höhere Maut zur Unzeit“

Bayern / Berlin – Nach langem Streit hat sich die Ampel-Koalition auf ein neues Mautänderungsgesetz geeinigt, das in zwei Wochen im Bundestag beschlossen werden soll. Demnach soll bereits Anfang 2023 die bestehende LKW-Maut steigen. Nach Meinung des Bund der Selbständigen Bayern (BDS-Bayern) kommt diese Entscheidung zur Unzeit.

Die Höhe der Maut soll sich nach dem CO2-Ausstoß richten. Hintergrund sind EU-Vorgaben sowie ein neues Wegekostengutachten. Zum 1. Januar 2024 wird dann die LKW-Maut auch auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen ausgedehnt. Durch die Maut werden die Mehreinnahmen künftig verkehrsübergreifend für die Mobilität verwendet, so auch für Schiene, Wasserstraßen und andere Verkehrsträger. “Diese drastische Ausweitung der Mautpflicht kommt zu Unzeit. Wieder einmal werden gerade Transportunternehmen und alle Unternehmen, die mit ihren Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen auf die Straße angewiesen sind, zur Kasse gebeten, um die Staatskasse zu füllen. Gerade jetzt, in Zeiten multipler Krisen, die die klein- und mittelständischen Unternehmen an den Rand der Geschäftsaufgabe bringen, werden diese noch weiter belastet,“ so Liliana Gatterer vom Bund der Selbständigen Deutschland.  Wenn der Staat glaube, mehr Geld zu benötigen, sei es dringend geboten, erst einmal die Ausgabenseite ins Auge zu fassen, „statt immer nur einfältig an Mehrbelastung der Bürger zu denken. Warum nicht Gelder durch Digitalisierung und Entbürokratisierung einsparen? In diesem Bereich werden Milliarden verschwendet, die effizienter eingesetzt werden könnten”, so Liliana Gatterer

„In der aktuellen Situation eine
absolut falsche Entscheidung“

Von der Ausdehnung der LKW-Maut auf Fahrzeuge ab 3,5 t seien fast 230.000 Fahrzeuge in Deutschland betroffen. Vor allem Handwerker und kleine Betriebe würden diese als Transport- und Betriebsfahrzeuge nutzen „Und somit sind es wieder die Selbständigen und das Gewerbe, die vor weiteren zusätzlichen Belastungen stehen. Und das ist in der aktuellen Situation eine absolut falsche Entscheidung.“ so Bettina Schmauder, Präsidentin des Bund der Selbständigen Baden-Württemberg
Auch die Präsidentin des BDS Bayern, Gabriel Sehorz bemängelt das Vorgehen: „Die Inflation wird durch politische Maßnahmen immer weitergetrieben. Ohne eine wirkliche Alternative wird vor allem das Handwerk wieder drangsaliert. Im Raum München und Oberbayern wird das nun die dritte Verteuerung in kurzer Zeit. Teurere Parkausweise – Dieselfahrverbot – Mautausweitung – und das alles bei Personalmangel im Handwerk. So kann es nicht weitergehen“, zeigt sich Sehorz verärgert.
(Quelle: Pressemitteilung BDS Bayern / Beitragsbild: Symbolfoto re)

AdBlue-Mangel: Stehen LKW bald still?

AdBlue-Mangel: Stehen LKW bald still?

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Ammoniak-Hersteller drosseln aktuell wegen der hohen Gaspreise die Produktion oder stellen sie sogar ganz ein. Folge: ein AdBlue-Engpass bedroht Diesel-Fahrer und das wiederum könnte bedeuten, dass viele LKWs bald stillstehen mit immensen Folgen für die Wirtschaft. Innpuls.me hat beim Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) nachgefragt, wie ernst die Lage tatsächlich ist.

Wegen der EU-Grenzwerte für Stickoxide benötigen Dieselfahrzeuge seit einigen Jahren die Beigabe des sogenannten „AdBlue“ – eine wässrige, synthetisch hergestellte Harnstofflösung, die im Katalysator mit den Stickoxiden reagiert und diese in Wasserdampf und Stickstoff umwandelt und somit die Schadstoffe immens reduziert.
Die Zugabe von „AdBlue“ ist aber keine einmalige Sache. Die Flüssigkeit muss regelmäßig nachgefüllt werden. Wird „AdBlue“ nun zur Mangelware, könnte das vor allem für die Speditionen dramatische Folgen haben.

AdBlue-Engpass: 
„Die Lage ist hochkritisch“

„Die Lage ist hochkritisch“, wird uns auf Nachfrage von der Pressestelle des Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) mitgeteilt. Rund 90 Prozent der Lkw-Transporte in Deutschland seien auf diesen Zusatz angewiesen und gut 70 Prozent der Güter in Deutschland würden mittels Lastwagen transportiert werden.  
Der Mangel an dem vorgeschriebenen Abgasreinigungsmittel könnte damit also auch spürbare Folgen für die Verbraucher haben – wenn beispielsweise Supermärkte nicht mehr beliefert werden.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)

400 Liter Diesel aus Lastwagen geklaut

400 Liter Diesel aus Lastwagen geklaut

Warngau / Landkreis Miesbach –  Rund 400 Liter Diesel wurden in Warngau im Landkreis Miesbach  aus zwei Lastwagen geklaut. Die Polizei sucht Zeugen.

Die Tat ereignete sich nach den Angaben der Polizei in der Nacht auf den vergangenen Samstag. Die Lastwagen standen in Lochham 11 neben der B318. Der Täter öffnete die abgeschlossenen Tanks. Der Diebstahlschaden liegt bei rund 800 Euro. Der Sachschaden beträgt ca. 50 Euro. 
Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich an die Polizeiinspektion Holzkirchen unter Telefon 08024/90740 zu wenden. 
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Holzkirchen / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

Mädchen von Laster überrollt

Mädchen von Laster überrollt

Rimsting / Landkreis Rosenheim – Ein Mädchen stürzte mit ihrem Fahrrad. Dann wurde ihr Arm von dem Reifen es LKW überrollt. Ereignet hat sich der schwere Unfall am gestrigen Mittwochnachmittag in Rimsting.

Die 14-jährige war nach den Angaben der Polizei zusammen mit ihrem Bruder auf einem Gehweg unterwegs. Sie mit einem Fahrrad, ihr Bruder mit einem E-Scooter. Ein LKW fuhr mit mäßiger Geschwindigkeit an dem Mädchen vorbei, blieb aber hinter dem Buben.
An einer Baustellenampel, die auf dem Gehweg aufgebaut war, stürzte das Mädchen und fiel nach links in die Fahrbahn, auf der gerade der Lkw unterwegs war. Dabei kam sie mit ihrem Arm unter den Reifen des Lastwagen. Sie zog sich dabei schwere Verletzungen zu und wurde in die RoMed Klnik nach Rosenheim gebracht. 
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

Lkw-Branche: Sorgen und Nöte

Lkw-Branche: Sorgen und Nöte

Kiefersfelden / Landkreis Rosenheim – Stundenlohn von 3 Euro, überlange Arbeitszeiten, überfüllte Rastplätze und fehlende sanitäre Einrichtungen – gerade für LKW-Fahrer, die hierzulande für Speditionen aus mittel- und osteuropäischen Ländern unterwegs sind, sind die Arbeits- und Lebensbedingungen oftmals untragbar. In einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Aktion an der bayerisch-österreichischen Grenze an der Autobahnraststätte Inntal West in Kiefersfelden haben Vertreter von DGB Bayern, ver.di Bayern, ÖGB Tirol, dem DGB-Beratungsnetzwerk „Faire Mobilität“ und der BayernSPD auf diese Missstände aufmerksam gemacht und bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für die Beschäftigten eingefordert.

Oskar Brabanski, Regionalleiter Südost bei „Faire Mobilität“: „Als Faire Mobilität beraten wir die LKW-Fahrer vor Ort, wir werden aber auch von Ihnen bei Problemen kontaktiert. Sie sind wochen- und monatelang unterwegs und häufig gezwungen, unter menschenunwürdigen Bedingungen auf Rastplätzen zu übernachten. “ Die Unternehmen müssten die Kosten für Parkplätze, Unterkunft und Verpflegung tragen. Es sei skandalös, dass es in der Branche unmöglich sei, ein Arbeitsverhältnis zu fairen Bedingungen zu finden. „Wer auf Straßen in Deutschland Transporte ausführt, ist im Auftrag von deutschen Firmen unterwegs und sollte einen Lohn bekommen, der hierzulande üblich ist, so Oskar Brabanski.

„Das ist nichts weiter als
massiver Lohnbetrug“

Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern: „Die Kolleginnen und Kollegen von ‚Faire Mobilität‘ leisten mit ihren Beratungsangeboten einen enormen Beitrag dafür, dass die Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer das erhalten, was ihnen rechtlich zusteht. Denn sie haben Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn, sobald sie nur durch Deutschland hindurchfahren.“ Stattdessen würden die Fahrer oft nur den geringen Mindestlohn des Landes erhalten, in dem ihr Arbeitgeber angemeldet ist: „Das ist nichts anderes als massiver Lohnbetrug.“
Benjamin Praxmarer, Landessekretär des ÖGB Tirol: „Mobilität ist grenzenlos, umso wichtiger ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich des Verkehrs und um bessere Arbeitsbedingungen für die LKW-Fahrer*innen zu erreichen. Diese werden oft mit Stundenlöhnen von läppischen 3 Euro abgespeist – und das, obwohl sie nicht selten monatelang unterwegs und von ihren Familien getrennt sind. Hier bedarf es dringend europaweiter Regelungen und vermehrter Kontrollen.“
David Merck, Vorsitzender des ver.di-Fachbereichs Postdienste, Speditionen und Logistik in Bayern: „Wir erleben im Bereich des LKW-Güterverkehrs in weiten Teilen einen systematischen Bruch von Arbeitsrechten und Sozialstandards, welcher einen immer größeren Lohndruck für alle Kraftfahrer und Kraftfahrerinnen bewirkt. Die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro, die langfristige Finanzierung und der Ausbau der Beratungsstellen der Fairen Mobilität sowie in Summe das Mobilitätspaket der EU sind daher wichtige Schritte zur Verbesserung der Situation.“
Diana Stachowitz, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion: „Vor Ort habe ich mit den LKW-Fahrer und Fahrerinnen gesprochen und mir ein Bild von den oftmals miserablen Arbeitsbedingungen gemacht. Ich fordere deshalb den weiteren Ausbau von Beratungsstellen durch Faire Mobilität. Die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aus dem Niedriglohnsektor müssen dadurch die Möglichkeit haben, dass sie z.B. durch sprachliche Unterstützung über ihre Rechte informiert werden. Als arbeitsmarktpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion kämpfe ich deshalb im Bayerischen Landtag für bessere Arbeitsbedingungen – der Freistaat Bayern muss handeln!“
Ronja Endres, Vorsitzende der BayernSPD: „Um die Menschen in Deutschland mit allen möglichen Gütern günstig zu versorgen, werden die LKW-Fahrer*innen systematisch ausgebeutet. Sie haben eine bessere Behandlung verdient: Wir müssen in der Planung von Gewerbegebieten unter anderem sanitäre Anlagen und Aufenthaltsmöglichkeiten für Berufskraftfahrende mitplanen und auch entsprechende Kontrollen z.B. auf Rastplätzen durchführen. Zudem muss gewährleistet werden, dass jeder, der Ware nach Deutschland liefert, auch den deutschen Mindestlohn erhält. Allerdings brauchen wir auch noch mehr Tarifbindung in der Branche.“

„Müssen gute soziale Rahmenbedingungen
an den Parkplätzen und Raststätten schaffen“

Günter Zellner, DGB-Regionsgeschäftsführer für Oberbayern und Organisator der Grenzaktion, wies zusätzlich auf die Besonderheiten des LKW-Verkehrs im Inntal hin: „Da die Eisenbahn-Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel auf bayerischer Seite immer noch nicht über die Trassenfindungsphase hinaus sind, wird der Straßenverkehr weiter zunehmen. LKW-Fahrende werden deswegen mit vermehrten Staus und Blockabfertigung zu rechnen haben. Daher müssen wir für sie gute soziale Rahmenbedingungen an den Parkplätzen und Raststätten schaffen.“
(Quelle: Pressemitteilung DGB Region Oberbayern / DGB Region Oberbayern, zeigt von rechts: David Merck, Petr Anican, Benjamin Praxmarer, Günter Zellner, Diana Stachowitz, Bernhard Stiedl, Ronja Endres)

Navi ignoriert: Lkw landet in Gartenzaun

Navi ignoriert: Lkw landet in Gartenzaun

Stephanskirchen / Landkreis Rosenheim – In einem Grundstückszaun verfing sich ein Lastwagen in der Innleitenstraße in Stephanskirchen, weil er sich zu sehr auf sein Navi verließ und Verkehrsschilder ignorierte
Der 58-jährige Lkw-Fahrer aus Lommatzsch befuhr am gestrigen Dienstagabend die Innleitenstraße mit seinem 40 Tonnen Sattelzug. Diese Straße ist im weiteren Verlauf auf Kraftfahrzeuge mit bis zu 16 Tonnen und später auf ein Gewicht mit 3,5 Tonnen beschränkt. Der 58-jährige fuhr trotzdem weiter. Keine gute Entscheidung, denn er verfing sich letztendlich im Grundstückszaun einer 54-jährigen Anwohnerin und verursachte dabei einen Sachschaden in Höhe von rund 5000 Euro. Der Lkw-Fahrer meinte später, sein Navigationsgerät habe ihm den Weg gezeigt.
(Quelle: Pressemitteilung der Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto: re)