„Rama dama“ in Rosenheim

„Rama dama“ in Rosenheim

Rosenheim – Müll gehört nicht in die Natur oder auf die Straße. Weil aber überall im Rosenheimer Stadtgebiet Müll achtlos weggeworfen wird, findet auch in diesem Jahr vom 4. Oktober bis zum 30. Oktober eine „Rama-Dama“-Aktion im Rosenheimer Stadtgebiet statt. Alle Schulen, Kindergärten und Vereine sind von der Stadt Rosenheim herzlich eingeladen mitzumachen.

Sorglos weggeworfener Müll verschmutzt nicht nur die Umwelt, er generiert auch hohe Kosten für dessen Beseitigung. Mit der jährlichen „Rama-Dama“-Aktion werden Kinder schon früh auf das Müllproblem aufmerksam gemacht und sie können aktiv etwas für den Umweltschutz tun.
Die Stadt Rosenheim stellt Handschuhe und Müllsäcke zur Verfügung und holt den gesammelten Müll im Anschluss zur Entsorgung ab. Jede Einrichtung erhält für ihre Teilnahme eine kleine Aufwandsentschädigung.
Interessierte können sich bis spätestens den 23. September mit der Anzahl der Teilnehmer beim Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Rosenheim unter Telefon 08031/ 365 16 92 oder umweltamt@rosenheim.de melden.
(Quelle: Pressemitteilung Stadt Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Besichtigung des Müllheizkraftwerkes

Besichtigung des Müllheizkraftwerkes

Landkreis Rosenheim – Der gesamte Restmüll des Landkreises Rosenheim wird im Müllheizkraftwerk des Zweckverbandes Abfallverwertung Südostbayern, kurz ZAS, in Burgkirchen an der Alz verbrannt. Im Jahr 2021 wurden 50.000 Tonnen Restmüll aus dem Landkreis nach Burgkirchen geliefert. Im Rahmen ihrer jüngsten Sitzung hatten die Mitglieder des Ausschusses für Umweltangelegenheiten, Landwirtschaft, räumliche Entwicklung, Natur- und Klimaschutz sowie Mobilität die Möglichkeit, die Anlage zu besichtigen.

Anlieferungslucke für Restmuell in der Muellverbrennungsanlage

Durch die Lucke wird der Restmüll angeliefert. Foto: Landratsamt Rosenheim

Die Führung übernahmen der kaufmännische Werkleiter Robert Moser und der Verbandsvorsitzende, der Altöttinger Landrat Erwin Schneider. Landrat Otto Lederer und die Mitglieder des Ausschusses zeigten sich beeindruckt von der Anlage.
Der Landkreis Rosenheim ist einer von sieben Landkreisen im südostbayerischen Raum, der seinen Restmüll per Bahn in die 1994 in Betrieb gegangene Anlage bringt. Das Verbandsgebiet umfasst 10 Prozent der Fläche Bayerns mit rund einer Million Einwohnern.

„Der Gegenwind war
am Anfang gigantisch“

Das Müllheizkraftwerk in Burgkirchen an der Alz gehört zu einer der modernsten Anlagen dieser Art. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist groß, doch das war nicht immer so, erzählte der kaufmännische Werkleiter Robert Moser. „Der Gegenwind war am Anfang gigantisch. Viele Bürger hatten Angst vor Luftverunreinigungen durch die Verbrennung des Mülls. Es gab Zeiten, da standen Mütter mit ihren Babys vor den Werktoren.“ Der Zweckverband setzte auf Transparenz und veröffentlichte alle Emissionswerte. Das tun sie übrigens heute noch. „Inzwischen haben die Menschen Vertrauen in uns. Das haben wir uns erarbeitet und verdient und damit gehen wir sorgsam um.“
Die Abfälle in Burgkirchen werden nach den höchsten Umweltstandards thermisch verwertet. Die Emissionswerte liegen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten. Die Hälfte der Anlage dient der Reinigung der Abgase. Dazu gibt es vier hocheffiziente Verfahrensschritte. Rund 230.000 Tonnen Müll können pro Jahr verwertet werden. Gearbeitet wird mit zwei Verbrennungslinien. Im Brennraum werden Temperaturen von bis zu 1.100 Grad erreicht. Das Volumen des Mülles reduziert sich dabei auf 10 Prozent seiner Größe und 25 bis 30 Prozent seines Gewichtes. Alle Stoffe, die am Ende des Verbrennungsprozesses übrig bleiben, können umweltverträglich verwertet werden. Metalle werden eingeschmolzen und in der metallverarbeitenden Industrie recycelt, mineralische Schlacken zum Beispiel im Deponiebau verwendet.
Durch die Verbrennung entstehen pro Stunde 100 Tonnen Dampf mit einer Temperatur von 400 Grad. Ein Teil der Energie verwertet das Müllheizkraftwerk selbst, ein großer Teil des Dampfes geht mit einem Druck von 80 Bar über Rohrleitungen direkt in den benachbarten Industriepark. Das Schwimmbad der Gemeinde Burgkirchen wird beheizt und seit 2020 auch ein 1,5 Kilometer entferntes großes Gewächshaus. Das Fernwärmenetz der Gemeinde Emmerting wird gespeist und der übrige Dampf in den werkseigenen Turbinen in Strom umgewandelt. Aus einer Tonne Müll kann die Energie von 250 Litern Heizöl erzeugt werden, sagt Moser.

Künstliches Hüftgelenk
entdeckt

Der kaufmännische Werksleiter erzählt dann noch, dass es im Werk einen Schrank mit Kuriositäten gibt, die gefunden wurden. So habe man mal ein künstliches Hüftgelenk entdeckt. Nachdem die Presse über diesen Fund berichtet hatte, stand eines Tages die Polizei vor der Tür, um das Hüftgelenk zu beschlagnahmen und kriminaltechnisch zu untersuchen. „Da zur gleichen Zeit ein Mann mit einem künstlichen Hüftgelenk vermisst wurde, war nicht auszuschließen, dass es hier vielleicht einen Kriminalfall gibt“, sagt Moser. Wie sich bei den Untersuchungen herausstellte, handelte es sich bei dem Hüftgelenk um einen sogenannten Dummy, ein Probestück, was nie von einem Menschen getragen wurde. Viele Jahre später wurde der Vermisste dann tatsächlich gefunden, mit seinem Hüftgelenk, klärt Moser die Geschichte am Ende auf.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim)

Diskussion über Verpackungsmüll

Diskussion über Verpackungsmüll

Landkreis RosenheimWie ist der richtige Umgang mit Leichtverpackungen? Darüber diskutierten die Grünen im Rahmen einer Kreisversammlung im Landkreis Rosenheim mit dem Umweltjuristen Christopher Schuhknecht und der Augsburger Abfallexpertin Alexandra Eisenrith. Ausgangspunkt war der erst vor wenigen Wochen umgesetzte Beschluss des Rosenheimer Kreisumweltausschusses, Leichtverpackungen als Teil der Verkaufsverpackungen nicht mehr getrennt zu sammeln.

Seit Anfang des Jahres wurden daher im Landkreis Rosenheim die Sammelcontainer für Weißblech und Getränkekartons von den Wertstoffinseln entfernt. Die Bürger müssen seitdem alle Leichtverpackungen mit ihren Wertstoffbestandteilen, Aluminium genauso wie Weißblech oder verschiedenste Kunststoffe, zu einem der 42 Wertstoffhöfe im Landkreis bringen. Lediglich Papier und Glas werden weiterhin in eigenen Containern an gut 200 Wertstoffinseln gesammelt.

Unmut in der Bevölkerung
ist recht groß

Der Unmut über diesen Schritt ist in der Bevölkerung recht groß. Der Landkreis Rosenheim mache beim Thema Recycling keine gute Figur, so die Meinung der Rosenheimer Grünen. Schon beim Thema Biomüll habe sich gezeigt, dass ein Bringsystem weit geringere Wiederverwertungsquoten mit sich bringe. Kaum etwas mehr als ein Kilogramm Bioabfall bringe jeder Einwohner des Kreises pro Jahr zum Biomüllcontainer beim Wertstoffhof.

Die Stadt Wasserburg
hat ein eigenes Holsystem

Die Stadt Wasserburg, die ein eigenes Holsystem außerhalb der Abfallwirtschaft im Landkreis Rosenheim aufgebaut hat, erreiche damit weit bessere Ergebnisse. Von etwa fünf Kilo Bioabfall pro Einwohner  und Jahr vor Einführung der Biotonne schaffte es die Stadt auf heute knapp 76 Kilo wiederverwertete Bioabfälle. „Ähnliche Ergebnisse können alle Landkreise vorweisen, die denselben Schritt gegangen sind“, so die Rosenheimer Grünen.
Für die Entsorgung der Leichtverpackungen seien nach dem Gesetz zunächst diejenigen verantwortlich, die sie herstellen und unter die Leute bringen. Produzenten und Handel müssten den Bürger unentgeltlich den Verpackungsmüll wieder abnehmen – ob als Hol- oder Bringsystem bleibe dabei allerdings offen.

Bringsystem spart den
Unterhalt von Müllfahrzeugen

Ein Bringsystem sei zunächst günstiger: Es spare den Unterhalt von Müllfahrzeugen und die Pflege der Wertstoffinseln. Außerdem sei es weniger anfällig für falsch sortierten Müll. Denn selbst wenn alle Leichtverpackungen unsortiert in einem Container gesammelt werden, lasse sich in den modernen Sortieranlagen der Müll erstaunlich zuverlässig und günstig in die einzelnen Stoffgruppen trennen.
Und dennoch spricht laut Meinung der grünen Müllexperten Schuhknecht und Eisenrith einiges für ein Holsystem für Leichtverpackungen. „Die Bürger  haben sich in den vergangenen Jahrzehnten auf eine sehr detaillierte Trennung ihrer Wertstoffe eingelassen. Mit der Einführung eines gelben Sacks etwa wäre nicht zu erwarten, dass diese mit einem Mal Restmüllbestände in die Wertstoffsäcke werfen. Außerdem müsste die vermehrten Anfahrten zum Wertstoffhof mit in die Bilanz einberechnet werden“, meinen sie. Nach Meinung der Experten ist es nicht nur mit Blick auf die CO2-Bilanz günstiger, regelmäßig mit einem Müllfahrzeug einen Wertstoffcontainer in einem Wohngebiet zu leeren, als den verstärkten Mülltourismus zu den Wertstoffhöfen durch die viele private PKWs zu verlangen.
Dringend nötig ist es daher aus Sicht der Rosenheimer Grünen, die oft langjährigen Verträge mit den Entsorgungsfirmen neu zu beleuchten und zu ordnen. Ziel muss dabei sein, den Anteil der recycelten Verkaufsverpackungen deutlich zu erhöhen und auch beim Biomüll endlich eine zeitgemäße Wiederverwertungsquote zu erreichen: „Noch wichtiger jedoch wäre, dass endlich die Mengen an Verpackungsmüll, die alljährlich im Landkreis anfallen, deutlich zurückgingen. Eine Aufgabe, bei der jedoch die Bürger  und Unternehmen mehr gefragt wären als die Entsorgungsbetriebe.“
(Quelle: Pressemitteilung der Rosenheimer Grünen / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

Diskussion über Verpackungsmüll

Trennen von Wertstoffen wird leichter

Landkreis Rosenheim – Das Trennen von Werkstoffen wird im Landkreis Rosenheim ab dem kommenden Jahr deutlich leichter, meldet das Landratsamt Rosenheim. Für viele Verkaufsverpackungen soll es auf den Landkreis-Wertstoffhöfen dann nur noch einen Container geben.

Alle Verkaufsverpackungen, die nicht aus Papier, Pappe oder Glas bestehen, können ab Beginn des Jahres 2022 auf den Wertstoffhöfen des Landkreises Rosenheim dann gemeinsam in einen Container geworfen werden. Die gesammelten Leichtverpackungen werden anschließend in einer Sortieranlage getrennt und von den Dualen Systemen der weiteren Verwertung zugeführt.

Die getrennte Erfassung für Kunststoff-Folien, Mischkunststoffe, Kunststoff-Flaschen, Kunststoff-Becher, Tetra Pak, Weißblech, Aluminium und Styropor in jeweils eigene Container entfällt.
Lediglich für Verpackungen aus Papier, Pappe oder Glas gibt es auch weiterhin die bekannten Entsorgungsbehältnisse.

Blickdichte Müllsäcke
nicht erwünscht

Wie bisher auch, muss weiterhin beachtet werden, dass miteinander verbundene Komponenten, wie zum Beispiel Joghurtbecher und Aluminiumdeckel, voneinander zu trennen sind. Die Verpackungen können nur entleert in die Sammlung gegeben werden. Ein Ausspülen ist nicht notwendig. Die Leichtverpackungen können lose oder in transparenten Plastiktüten eingeworfen werden. Blickdichte Müllsäcke sind nicht erwünscht, weil sie die Kontrolle durch das Wertstoffhofpersonal erschweren.
Für Abfälle, die keine Verkaufsverpackungen sind, stehen weiterhin eigene Container zur Verfügung oder sie müssen über den Sperrmüll entsorgt werden. Dies gilt insbesondere für Elektroschrott, Batterien aller Art, Altkleider, Netze, Seile, Gewerbeplanen, Hausrat, Dekorationsmaterial, Kinderspielzeug, Wäschekörbe, Agrarfolien, Lebensmittelreste, gefüllte Staubsaugerbeutel, Windeln, Bauabfall wie Kunststoffrohre, Bodenbeläge, Isoliermaterialen oder Dämmstoffe sowie Medizinische Abfälle.

Container für
Weißblechdosen verschwinden

Aufgrund der Umstellung der Sammlung von Leichtverpackungen werden auch an den Wertstoffinseln die Container für Weißblechdosen und Flüssigkeitskartons verschwinden. Die Container für Altglas und Altpapier stehen dagegen auch weiterhin an den Wertstoffinseln zur Verfügung.

Weitere Informationen dazu sowie dazugehörige Merkblätter gibt es im Internet unter www.abfall.landkreis-rosenheim.de.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim)