Winter-Speiseplan für Kaninchen

Winter-Speiseplan für Kaninchen

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Die Speisekarte eines Kaninchens lässt sich auch im Winter vielseitig gestalten. Doch nicht jedes Gemüse eignet sich, um die Langohren zufriedenzustellen und gesund zu erhalten. Was bei der Kaninchenfütterung in der kalten Jahreszeit beachtet werden sollte, hat die Tierärztin und Fachbuchautorin Dr. Alexandra Beißwenger zusammengefasst.

Gerade wer sich selbst gesund ernährt und viel Wert auf frisches Gemüse und Salate legt, hat immer genügend übrig für seine Langohren – denn Kaninchen lieben und brauchen viel Rohkost. „Neben Heu, das den Tieren immer reichlich und frisch zur Verfügung stehen sollte, ist Grünfutter essenziell für eine ausgewogene Ernährung von Kaninchen, und das zu jeder Jahreszeit“, sagt Dr. Beißwenger. „Kaninchen sind so genannte Blattfresser. Sie mögen Knospen, Blattspitzen und alle möglichen frischen Gräser und Kräuter – ob von der Wiese oder vom Gemüsefeld.“

Zwei Drittel Grünes,
ein Drittel Gemüse

Das Frischfutter sollte zu zwei Dritteln aus strukturiertem Grünfutter (Gräser, Kräuter, Salate, Blätter von Kohlsorten etc.) und zu einem Drittel aus Gemüse (Chicoree, Sellerie, Fenchel, Kohlrabi, Brokkoli, Möhren etc.) bestehen. „Wichtig ist dabei allerdings, die Tiere allmählich an neues Gemüse zu gewöhnen – besonders gilt dies im Hinblick auf Kohlsorten, die häufig auf dem Winterspeiseplan stehen. Bei zu viel Fütterung von Kohl können sich schnell Gase im Magen-Darm-Trakt und vor allem im Blinddarm entwickeln und es kann zu schmerzhaften Blähungen bis hin zu gefährlichen Störungen der Darmflora kommen“, erklärt Dr. Beißwenger.

Karotten nur in
Maßen für die Hasen

Karotten und Kaninchen – ein unschlagbares Duo? „Das stimmt nicht ganz“, sagt Dr. Beißwenger. Sie betont, dass es nicht die Knollen, sondern überwiegend die Blätter sein sollten, die in den Futtertrog der Kleintiere gehören. „Das Möhrengrün ist für Kaninchen deutlich verträglicher als die Karotte, dasselbe gilt für Gemüsesorten wie Kohlrabi, Brokkoli, Blumenkohl oder Sellerie.“ Wichtig sei vor allem der ständige Zugang zu Futter. „Kaninchen fressen rund 60 bis 80 kleine Portionen täglich. Damit ist nicht nur ihr Magen-Darm-Trakt immer gefüllt, sondern die Dauerfresser halten auf diese Weise ihre lebenslang nachwachsenden Zähne kurz.“ Die Fachfrau betont, dass nicht das Abbeißen das Zahnwachstum reguliert, sondern die Mahlbewegung beim Kauen. Weiterhin rät sie dazu, das Grünfutter vor dem Füttern abzuwaschen, um mögliche Schadstoffe wegzuspülen. „Abtrocknen muss man die Blätter allerdings nicht unbedingt – die zusätzlichen Wassertropfen sorgen dafür, dass die Kaninchen auch genug Flüssigkeit zu sich nehmen“, betont die Tierärztin.

Zum Nachtisch
was Süßes?

Neben den Hauptbestandteilen Heu, Salat und Gemüse kann als Nachtisch oder als Nascherei zwischendurch auch mal ein kleines Stück Obst verfüttert werden. Hier rät die Expertin zu heimischen Obstsorten wie Äpfeln oder Birnen. „Tropische Früchte wie Ananas oder Bananen enthalten viel Zucker – und sind zudem schwer verdaulich für die Langohren.“
(Quelle: Pressemitteilung Industrieverband Heimtierbedarf / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Wie viel Wärme für Wellis und Sittiche?

Wie viel Wärme für Wellis und Sittiche?

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Aufgrund der steigenden Energiepreise wird bleibt es in vielen Wohnungen heuer kälter. Viele Vogelfreunde sind verunsichert, ob es für ihre gefiederten Mitbewohner dann nicht zu kalt wird. Die gute Nachricht: Viele Ziervögel kommen auch mit einer geringeren Innentemperatur zurecht.

Um sich wohlzufühlen, benötigen Heimtiere eine gewisse Raumtemperatur in ihrem Zuhause. Das gilt auch für Ziervögel wie die beliebten Wellen- oder Nymphensittiche sowie Kanarienvögel, die nicht an eine Außenhaltung gewöhnt sind. Sorgen um steigende Heizkosten zum Wohle der Tiere müssen sich Ziervogelhalter aber nicht machen. Zwar sind Wellis und Co. tropische Vögel, ihre Wohlfühltemperatur ähnelt aber sehr der des Menschen. Nicht zu warm und nicht zu kalt, so lautet die Devise.
Die ideale Zimmertemperatur für Sittiche und Kanrienvögel liegt zwischen 18 und 22 Grad Celsius. „Leben die Tiere mit im Wohnbereich, reicht daher eine Raumtemperatur, die auch Menschen angenehm ist“, erläutert Hildegard Niemann, Diplom-Biologin, Autorin und Verhaltensberaterin für Papageien. Sind die Vögel an eine geringere Temperatur gewöhnt, zum Beispiel weil der Vogelbauer im Sommer ab und an im Freien steht, kann die Heizung sogar noch weiter heruntergefahren werden – jedoch nicht unter 15 Grad.
Um die Tiere an eine kühlere Temperatur zu gewöhnen, empfiehlt die Vogelexpertin, die Raumwärme langsam zu reduzieren. „Ist es für den Halter nicht mehr finanzierbar, das Zimmer, indem sich die Vögel aufhalten, konstant zu heizen, kann die Heizung etwa jeden Abend ein wenig früher heruntergefahren werden. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem man einen relativ kühlen Raum um die 15 Grad erreicht hat.“

Woran erkennt man,
dass der Vogel friert?

Sitzt der Vogel in einer Ecke seines Vogelbauers, ist kaum noch aktiv und plustert sich sogar auf, sind das Signale dafür, dass dem Tier zu kalt ist. Jetzt wird es Zeit, die Zimmertemperatur ein wenig zu erhöhen. „Die Kälteempfindlichkeit hängt unter anderem mit dem Alter der Vögel zusammen. Ältere und sehr junge Tiere haben ein höheres Wärmebedürfnis, mittelalte Vögel sind oft robust und frieren nicht so schnell“, erläutert Niemann. Sitzt der Vogel mit ausgestreckten Flügeln, hechelnd und mit weit geöffnetem Schnabel auf der Stange, ist ihm vermutlich zu warm.

Welche Luftfeuchtigkeit
benötigen Ziervögel?

Der ursprüngliche Lebensraum von Wellen- und Nymphensittichen sind aride Gebiete, also wüstenähnliche Landschaften, welche sich vor allem durch ihr trockenes Klima auszeichnen. Ebenso sind die Kanaren, der Herkunftsort der Kanarienvögel, eher für ihre Trockenheit und relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent bekannt. „Mit dieser kommen die Tiere auch in der Wohnung sehr gut aus“, so Niemann.
Bei Papageien gestaltet es sich je nach Art ein wenig schwieriger. Während bei Meyerspapageien eine Luftfeuchtigkeit um 50 Prozent vollkommen in Ordnung ist, benötigen die aus dem Amazonasgebiet und Regenwäldern stammenden Weißbauchpapageien mindestens 60 bis 70 Prozent. „Hier ist es wichtig, dass der Halter sich über die klimatischen Bedingungen im natürlichen Lebensraum des Tieres informiert und diese entsprechend in die eigenen Wohnräume überträgt“, so die Fachbuchautorin.

Pflanzen an Stelle
des Luftbefeuchters

Besonders bei aufgedrehter Heizung kann die empfohlene Luftfeuchtigkeit oftmals nicht erreicht werden. Trockene Heizungsluft belastet jedoch die Atemwege von Menschen und Tieren. Eine Reizung und Austrocknung der Schleimhäute ist häufig die Folge. Um in warmen Räumen die optimale Luftfeuchtigkeit zu halten, greifen viele auf einen Luftbefeuchter zurück.
Doch es gibt Alternativen zu diesem Stromfresser: „Mit ausreichend vielen Zimmerpflanzen kann die Luftfeuchtigkeit in einem Raum locker auf 60 Prozent gebracht werden“, rät die Vogelexpertin. Da Vögel beim Freiflug gerne mal an den Gewächsen knabbern, sollten es für die Vögel ungiftige Pflanzen wie Zyperngräser oder Grünlilien sein. „Die Blumenerde sollte nicht mit Dünger angereichert und im besten Fall Bioerde sein“, so Niemann. Um zu vermeiden, dass die Tiere zu sehr in der Erde buddeln, was übrigens ein beliebtes Hobby der Federtiere ist, empfiehlt die Expertin, einfach ein paar dicke Steine auf die Oberfläche zu legen. Auch Palmen eignen sich als biologischer Luftbefeuchter, jedoch haben die tropischen Pflanzen eine geringere Verdunstungsrate. Sie sind außerdem ein sehr beliebtes Knabberspielzeug für die Federtiere.

Auf regelmäßiges Stoßlüften sollte trotzdem nicht verzichtet werden, denn auch bei kühlen Temperaturen brauchen Mensch und Tier frische Luft. Ist es draußen sehr kalt, empfiehlt die Biologin, die Voliere kurz mit einem Handtuch abzudecken, damit die Vögel keine Zugluft bekommen. So kommen nicht nur wir Menschen, sondern auch unsere gefiederten Freunde gesund durch einen hoffentlich nicht sehr kalten Winter.
(Quelle: Pressemitteilung Industrieverband Heimtierbedarf / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Peta ruft zum Milchboykott auf

Peta ruft zum Milchboykott auf

Stuttgart / Bayern – Die Tierrechtsorganisation Peta hat Strafanzeigen gegen 26 Rinderhaltungsbetriebe in Süddeutschland erstattet – 19 davon liegen in Bayern und 7 in Baden-Württemberg. Grundlage ist ein neues Urteil des Verwaltungsgerichtes  Münster, das im Februar Anbindehaltung als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz wertete.

„Jahrelange Forderungen nach der Abschaffung dieser besonders qualvollen Haltungsform werden damit erneut bestätigt“, heißt es dazu in der aktuellen Peta-Pressemitteilung. Die Tierrechtsorganisation ruft die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und baden-württembergischen Minister Peter Hauk auf, Anbindehaltung sofort zu verbieten. Gleichzeitig sollten sie Landwirte mit Ausstiegshilfen unterstützen. Weiter heißt  es: „Da die Landesregierungen einen schnellen Ausstieg aus der Haltungsform blockieren, ruft Peta Verbraucher auf, insbesondere Milch und Milchprodukte aus Bayern und Baden-Württemberg konsequent zu boykottieren.“

„Das dauerhafte Anbinden von Rindern muss endlich in die Geschichtsbücher verbannt werden. Dieses mittelalterliche Haltungssystem ist körperliche und auch seelische Folter“, so Scarlett Treml, Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie bei PETA Deutschland. „Ein sofortiges Verbot dieser Form der Rinderhaltung ist allerdings nur die mindeste Maßnahme. Denn auch andere Formen, wie etwa die Laufstallhaltung, verursachen nachweislich enormes Tierleid und müssen abgeschafft werden.“

Etwa eine Million Kühe in
deutschen Ställen am Hals fixiert

Bei der Anbindehaltung werden die Kühe und Bullen das ganze Jahr lang oder während der langen Wintermonate an einem Platz im Stall fixiert und dort gehalten. „Sie können sich nicht bewegen, umdrehen, putzen oder soziale Interaktionen mit Artgenossen eingehen. Den Tieren wird damit die meiste Zeit ihres Lebens das gesamte Repertoire arteigener Verhaltensweisen verwehrt“, so Peta. Nicht selten würden die Anbindevorrichtungen schmerzhafte Quetschungen und Verletzungen am Hals verursachen. Außerdem würde sich durch das dauerhafte Stehen und Liegen auf dem harten Untergrund Gelenke und Klauen entzünden Hinzu komme, dass die Altbauten auf die mittlerweile durch die Zucht viel massigeren Rinder längst nicht mehr angepasst seien: „In vielen Fällen müssen sie deswegen auf Kot-Gitterrosten liegen, was vor allem für Kühe aufgrund des Euters unsagbar schmerzhaft ist“ Laut Bundesregierung führe die dauerhafte oder zeitweise Anbindehaltung „zu erheblichen Beeinträchtigungen in allen Funktionskreisen des arteigenen Verhaltens“. [1]

Bundestierärztekammer fordert seit
Jahren ein Ende der Anbindehaltung

Peta weist darauf hin, dass die Bundestierärztekammer bereits 2015 einen kompletten Ausstieg aus der Haltungsform forderte. Am 3. Februar 2022 urteilte das VG Münster, dass ein Landwirt Rindern grundsätzlich mindestens zwei Stunden freien Auslauf pro Tag gewähren muss. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Peta mahnt, dass das Leid der in landwirtschaftlicher Tierhaltung ausgebeuteten Rinder systembedingt sei. Auch in Einrichtungen wie „Laufställen“ könne man die natürlichen Bedürfnisse der Tiere nicht erfüllten Daher wendet sich die Tierrechtsorganisation neben der Politik auch an Verbraucher – mit dem Appell, beim Einkauf zu veganen Produkten zu greifen.
(Quelle: Pressemitteilung Peta / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Prachtfinken: quirlige Farbwunder

Prachtfinken: quirlige Farbwunder

Bayern / Deutschland – Zebrafink, Gouldamadine und Diamantfink gehören zu den bekanntesten Vertretern der australischen Prachtfinken. Die kleinen Vögel begeistern nicht nur durch ihr quirliges Wesen, ihre Färbung und ihre angenehm leise Stimme, sondern auch durch ihr ausgeprägtes Sozialverhalten. Doch welche Faktoren müssen beachtet werden, damit sich die kleinen Australier auch hierzulande wohlfühlen? Hier Tipps vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz (BNA) und dem Industrieverband Heimtierbedarf (IVH).

Die Familie der Prachtfinken (Estrildidae) umfasst um die 140 Arten, von denen knapp 20 in Australien vorkommen. Zu den bekanntesten australischen Arten zählen Zebrafink, Binsenastril, Diamantfink, Gouldamadine, Ringelastrild und Spitzschwanzamadine. Die Größe der beliebten Vögel schwankt artabhängig zwischen 11 und 17 cm. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei sechs bis acht Jahren.
In der freien Natur bewohnen die gefiederten Tiere vorrangig offene Gras-, Busch- und Baumsteppen. Auf der Suche nach Wasser und Sämereien, ihrer bevorzugten Nahrung, durchstreifen sie in kleinen Gruppen die Gegend. Außerhalb der Brutzeit sind sie vermehrt in großen Schwärmen anzutreffen.

Bereits Anfang des 18.Jahrhunderts
kamen die Zebrafinken nach Europa

Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts gelangten Zebrafinken nach Europa, denen bald auch andere Arten folgten. Die Zucht etablierte sich erst später und bis 1960 – zum Erlass eines strengen Wildvogel-Exportverbots in Australien – wurden noch regelmäßig Naturentnahmen importiert. Seit diesem Jahr stammen alle australischen Prachtfinken in Europa aus Nachzuchten. Neben der Wild-/Nominatform sind heute viele Farb-, Feder- und Gestaltvarianten (zum Beispiel Hauben- und Schauzebrafinken) bekannt, die sich in Größe und Gewicht teils deutlich von der Wildform unterscheiden und von denen einige auch unter dem Verdacht der Qualzucht stehen.

Prachtfinken sind
soziale Wesen

Prachtfinken sind sehr gesellige Vögel und leben bevorzugt in größeren Gruppen oder Schwärmen. Das Leben in der Gruppe bietet den Tieren nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern sie pflegen auch eine enge Bindung zu ihren Artgenossen. So sitzen sie während Ruhephasen häufig eng beieinander (Kontaktsitzen), schlafen zusammen und putzen sich gegenseitig das Gefieder. Prachtfinken müssen daher immer mindestens paarweise oder besser in kleinen Gruppen, bestehend aus etwa vier, sechs oder acht Tieren, gehalten werden. Abhängig von der Art ist auch die Haltung gleichgeschlechtlicher Tiere möglich. Alternativ muss auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis geachtet werden.
In einer großen Voliere können untereinander verträgliche Arten mit gleichen Ansprüchen vergesellschaftet werden, wenn von jeder Art mindestens ein Paar gepflegt wird. Da es insbesondere zur Fortpflanzungszeit zu Streitereien und Unverträglichkeiten kommen kann, müssen die Tiere gut beobachtet und im Zweifelsfall (vorübergehend) voneinander getrennt werden.
Beim Erwerb sollte man darauf achten, harmonierende Paare oder Gruppen nicht zu trennen. Forscher des Max-Planck-Institutes für Ornithologie fanden heraus, dass die Harmonie und die Zuchterfolge bei Zebrafinkenpaaren, die sich selbst gefunden hatten, deutlich höher waren als bei „zwangsverpaarten“ Tieren.

Geschlechtsunterschiede:
kaum bis nicht erkennbar

Die Geschlechtsunterschiede sind bei Prachtfinken je nach Art sehr unterschiedlich ausgeprägt. Die deutlichsten Merkmale zeigt der Zebrafink, indem in der Wildform nur Männchen einen ausgeprägten orangen Wangenfleck und die charakteristische Zebrazeichnung aufweisen. Bei einigen Zuchtformen ist die Unterscheidung der Geschlechter allerdings nur noch schwer möglich.
Bei anderen Arten sind die Geschlechtsunterschiede nicht so deutlich ausgeprägt. Meist sind die Männchen etwas farbintensiver, beziehungsweise die Farbmuster grenzen sich deutlicher gegeneinander ab. Bei einigen Arten, beispielsweise dem Diamantfink, können die Geschlechter nur anhand des Verhaltens sicher erkannt werden. Hier zeigen die Männchen eine sogenannte „Halmbalz“. Dabei halten sie einen Grashalm oder ähnliches im Schnabel und versuchen tanzend ein Weibchen zu beeindrucken.

Auch ohne besondere Stimulation zur Zucht neigen Prachtfinken und insbesondere Zebrafinken dazu, Eier zu legen. Besonders problematisch ist dabei das sogenannte Dauerlegen, bei dem das Weibchen über einen längeren Zeitraum Eier legt, was die Tiere sehr schwächt. Um das Dauerlegen zu verhindern, können die Schlafnester entfernt und stattdessen erhöht angebrachte Sitz- bzw. Schlafmöglichkeiten angeboten werden. Auch sollte in diesen Phasen auf stimulierendes Futter (hierzu zählen zum Beispiel Keimfutter, Eifutter oder Frischfutter) verzichtet werden. Helfen diese Maßnahmen nicht, sollte ein vogelkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.
Eine Zucht sollte nur erfolgen, wenn Abnehmer für die Jungvögel vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, können die frisch gelegten Eier gegen Eiattrappen ausgetauscht werden. Um die Weibchen nicht zu überfordern, sollten mehr als zwei Gelege in Folge vermieden werden.

Verhaltensgerechte
Unterbringung

Prachtfinken sind sehr bewegungsaktiv und flink. Daher ist für eine Gruppe von bis zu acht Tieren eine große Zimmervoliere (Maße mindestens 150 x 70 x 150 cm) mit täglichem Freiflug oder ein Vogelzimmer die beste Wahl. Eine reine Käfighaltung ohne täglichen Freiflug wird dem Bewegungsbedürfnis der Tiere nicht gerecht und ist als tierschutzwidrig einzuschätzen. Kann kein Freiflug angeboten werden, wäre alternativ auch eine Haltung in einer größeren Voliere mit Maßen von etwa 200 x 100 x 200 cm möglich.
Die Voliere sollte an einer ruhigen, hellen Stelle ohne direkte Sonneneinstrahlung stehen. Der ideale Temperaturbereich liegt zwischen 18 und 25 °C, die relative Luftfeuchtigkeit sollte bei 60 Prozent liegen. Insbesondere die ursprünglich aus Wüstengebieten stammenden Gouldamadinen bevorzugen höhere Temperaturen. Plötzliche Temperaturschwankungen und direkte Zugluft sind unbedingt zu vermeiden!
Für die Einrichtung der Voliere eignen sich Sitzstangen, Seile oder Schaukeln. Die Sitzstangen – optimal sind Naturäste mit unterschiedlichen Durchmessern – sollten etwas federn, damit Gelenke und Füße der Tiere geschont werden. Die Sitzmöglichkeiten sollten so angeordnet sein, dass eine Verschmutzung durch herabfallenden Kot vermieden wird. Prachtfinken sollten ein geeignetes Schlafnest oder erhöht angebrachte Sitzmöglichkeiten angeboten werden – idealerweise über Kopfhöhe. Werden mehr als zwei Tiere gehalten, sollte für jedes Paar mindestens ein Schlafnest angeboten werden.
Die Tiere benötigen täglich neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Abwechslung verschaffen ihnen beispielsweise Äste von Laubbäumen mit Knospen oder Blättern (zum Beispiel Hasel, Weide, Birke), Gräser oder auch unbehandeltes Holzspielzeug. Eine Bademöglichkeit (Schale oder Badehäuschen) wird ebenfalls gerne genutzt. Bei der Einrichtung ist stets darauf zu achten, dass noch ausreichend freier Raum zum Fliegen vorhanden ist.
Als Bodengrund eignen sich Hanfeinstreu oder andere saugfähige Materialien. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen empfehlen bei Zimmerhaltung eine gezielte Beleuchtung mit UV-Anteilen. Falls Leuchtstoffröhren im Vogelzimmer zum Einsatz kommen, müssen diese flackerfrei sein – etwa durch den Einsatz elektronischer Vorschaltgeräte. Vögel neigen im Dunkeln zu Panikreaktionen und können sich dabei schwer verletzen. Ein schwaches Orientierungslicht (Mondlicht) im Raum kann dies verhindern.
Achtung: Spiegel, Plastikvögel und leicht verschluckbare Kleinteile sind als Spielzeug ungeeignet! Sandpapiermatten oder -überzüge, Rundkäfige, Käfige mit weißen Gittern sowie verzinkte oder mit Kunststoff überzogene Gitter sind ebenfalls tierschutzwidrig.

Die ersten Tage
im neuen Heim

In den ersten Tagen in ihrem neuen Heim benötigen die Tiere viel Ruhe, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Prachtfinken werden in der Regel nicht handzahm und reagieren auf ungewohnte Reize sehr hektisch. Besonders in der Eingewöhnungsphase sollten schnelle Bewegungen in der Nähe der Tiere daher vermieden werden. Leises, ruhiges Ansprechen der Tiere hilft bei der Eingewöhnung. Grundsätzlich suchen Vögel bei Beunruhigung gerne erhöhte Sitzplätze auf.

Die richtige Ernährung
für die kleinen Farbwunder

Prachtfinken ernähren sich in der Natur hauptsächlich von kleineren Sämereien. Für die Heimtierhaltung haben sich hirsereiche Exoten- bzw. Prachtfinken-Körnermischungen gut bewährt, die mit Gras- und Wildsämereien noch weiter aufgewertet werden können. Auch Hirsekolben werden gerne angenommen. Als Tagesportion reicht normalerweise ein leicht gehäufter Teelöffel pro Tier. Bei einer Gruppenhaltung ist es meist sinnvoll, das Futter auf mehrere Näpfe zu verteilen, um Aggressionen an der Futterstelle zu vermeiden.
Zusätzlich benötigen die Tiere täglich reichhaltiges Frischfutter wie Kräuter (etwa Vogelmiere oder Küchenkräuter), Gemüse (wie Gurke, Karotte, Zucchini oder Paprika. Vorsicht: Avocado ist für die Tiere giftig!) und geringe Mengen Obst (zum Beispiel Äpfel).
Zur Verdauung und für gesunde Knochen wird Kalzium – beispielsweise Sepiaschale oder loser Grit – benötigt. Während des jährlichen Gefiederwechsels (auch als Mauser bekannt) benötigen die Tiere zusätzlich geringe Mengen Eiweiß – zum Beispiel in Form von Insekten, Ei- oder Weichfutter sowie Keimfutter. Der Fachhandel berät hierzu gerne.
Sauberes Wasser muss den Tieren immer angeboten werden. Wasser- und Futtergefäße sowie Badegelegenheiten sind so anzubringen, dass sie von den Vögeln nicht zu stark verschmutzt und täglich gründlich gereinigt werden können. Zur Eingewöhnung junger Tiere empfiehlt es sich, Futter und Wasser auch in Schalen auf dem Boden anzubieten.
(Pressemitteilung IVH/BNA / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Nachwuchs im Kleintiergehege

Nachwuchs im Kleintiergehege

Bayern / Deutschland – Die wildlebenden Vorfahren und Verwandten vieler in deutschen Haushalten lebenden Kleinsäuger – beispielsweise Kaninchen, Meerschweinchen oder Degu – leben natürlicherweise in Gruppen und Familienverbänden. Das enge Zusammenleben hat viele Vorteile: So bieten die Artgenossen Schutz, helfen bei der Nahrungssuche, der Fellpflege oder der Aufzucht der Jungen. Im Umkehrschluss bedeutet das Alleinsein oder eine Einzelhaltung immer einen erheblichen Stress für diese Tiere. Doch wie kann bei einer verhaltensgerechten Paar- oder Gruppenhaltung eine ungewollte Vermehrung vermieden werden?

Kleinsäugerarten mit einem ausgeprägten Sozialverhalten und vielen (positiven) Sozialkontakten benötigen für ihr Wohlbefinden und um ihr normales Verhalten ausleben zu können zwingend Artgenossen. Eine Einzelhaltung aller als Heimtiere gehaltenen Kleinsäugerarten – mit Ausnahme des Goldhamsters und der Zwerghamsterarten – ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Da die Kommunikation zwischen den Tieren über komplexe artspezifische Laute, Gerüche und/oder Körperhaltungen erfolgt, können weder der Mensch noch andere Tierarten (zum Beispiel die früher leider häufige Vergesellschaftung eines Kaninchens mit einem Meerschweinchen) den Kontakt zu Artgenossen ersetzen.

Minimum sind
zwei Tiere

Vor dem Erwerb von Kleinsäugern muss die zukünftige Gruppengröße daher genau geplant und wohl überlegt werden. Dabei gilt die Vergesellschaftung zweier Tiere (die sogenannte Paarhaltung) als das absolute Minimum. In den meisten Fällen ist eine Gruppenhaltung von drei bis fünf Tieren verhaltensgerechter. Natürlich erfordert die Haltung einer Gruppe mehr Platz, doch dafür fühlen sich die Tiere – die richtige Zusammensetzung vorausgesetzt – wohler und zeigen deutlich mehr soziale Interaktionen. Übrigens werden auch paarweise oder in der Gruppe gehaltene Tiere zahm.

Ungewollte Überraschungen
vermeiden

Um keine böse Überraschung in Form vieler ungewollter Jungtiere zu erleben, sollte nicht nur eine geeignete Vermeidungsstrategie gewählt werden, sondern es muss auch das Geschlecht der Tiere sicher bestimmt werden. Dies mag vielleicht banal klingen, aber gerade bei (kleinen) Jungtieren ist eine Geschlechtsbestimmung häufig nicht einfach, da die typischen Geschlechtsmerkmale (wie beispielsweise sichtbare Hodensäcke) noch nicht so deutlich ausgeprägt sind. Zudem können einige Kleinsäuger – beispielsweise Farbratten und -mäuse – die Hoden in die Leibeshöhle ziehen, was ein sicheres Erkennen des Geschlechtes zusätzlich erschwert.

Zwei Meerschweinchen. Eines mit glattem Fell und eines mit langem Fell

Auch der richtige Zeitpunkt spielt bei der Vermeidung von Trächtigkeit eine wichtige Rolle. Wer glaubt, bei Jungtieren erstmal auf Zeit spielen und das weitere Vorgehen in Ruhe planen zu können, erlebt womöglich schneller als gedacht eine unliebsame Überraschung. Das hat mehrere Gründe: Bei vielen Kleinsäugerarten das Erreichen der Geschlechtsreife und die Selbstständigkeit nahe beieinander und können sich sogar überschneiden. So sind erfahrungsgemäß Meerschweinchen, Farbratten und Degus bereits mit fünf bis sechs Wochen, Zwergkaninchen mit einem Alter von acht bis zehn Wochen geschlechtsreif. Werden junge, noch nicht ausgewachsene Weibchen trächtig, birgt dies zudem erhebliche gesundheitliche Risiken. Daher müssen Männchen und Weibchen vor dem Erreichen der Geschlechtsreife immer getrennt werden.

Die Strategie „Nur einen Wurf“ birgt ebenfalls Gefahren, denn viele Kleinsäuger haben nicht nur große Wurfzahlen, sondern Weibchen werden oftmals auch direkt nach der Geburt der Jungtiere wieder gedeckt, sodass schnell ein zweiter Wurf folgen kann. Bei Farbmäusen oder -ratten kann es somit binnen kürzester Zeit zu über zwanzig Jungtieren kommen.
Gleichgeschlechtliche Gruppen oder Kastration?
Um eine ungewollte Vermehrung zu vermeiden, hat sich neben der Haltung gleichgeschlechtlicher Tiere auch die Kastration männlicher Tiere bewährt.
Die Vergesellschaftung gleichgeschlechtlicher Tiere ist eine Möglichkeit, Trächtigkeit zu vermeiden. Jedoch ist dies nicht bei allen Kleinsäugerarten möglich. So können beispielsweise männliche Farbratten miteinander vergesellschaftet werden, männliche Farbmäuse jedoch nicht. Zudem erfordern insbesondere „Männergruppen“ mehr Erfahrung, um mögliche Konflikte frühzeitig zu erkennen. Gut geeignet für eine eingeschlechtliche (Gruppen-)Haltung sind beispielsweise Farbratten (Männchen/Weibchen), Farbmäuse (Weibchen), Chinchilla (Männchen/Weibchen), Mongolische Rennmäuse (Männchen) und Degus (Männchen/Weibchen).

Babykaninchen - erst wenige Tage alt auf weißer Decke

Die Kastration ist ein operativer Eingriff unter Narkose, bei der die Geschlechtsorgane – also die Hoden (Orchiektomie), die Eierstöcke (Ovarektomie) oder die Eierstöcke und die Gebärmutter (Ovariohysterektomie) – entfernt werden. Die Operation sollte nur von kleinsäugerkundigen Tierärzten durchgeführt werden, die auch den richtigen Zeitpunkt für die Kastration bestimmen. Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, Tiere vor dem Erreichen der Geschlechtsreife zu kastrieren. Diese sogenannte Frühkastration bietet den Vorteil, dass die Tiere direkt nach der Kastration wieder in Gruppen integriert werden können und dadurch zumeist besser sozialisiert sind. Einige Zoofachhandlungen und Züchter bieten frühkastrierte Tiere, beispielsweise Kaninchen, an.
Wird die Kastration bei Männchen nach dem Eintreten der Geschlechtsreife durchgeführt, müssen diese für mehrere Wochen von den Weibchen getrennt werden, beispielsweise mithilfe von Gittern im Kleintierheim. Diese Maßnahme erklärt sich dadurch, dass Spermien auch außerhalb der Hoden, zum Beispiel in den Samenleitern, vorkommen können und erst absterben müssen, um das Ziel der Kastration zu erreichen und damit ungewollte Trächtigkeit zu vermeiden. Nach Literaturangaben dauert es bis zu 70 Tage, bis alle Spermien sicher abgestorben sind und die Männchen wieder integriert werden können. Diese lange Zeit der Trennung kann die Vergesellschaftung jedoch schwierig machen. Trotzdem kann eine spätere Kastration sinnvoll sein. Studien haben beispielsweise gezeigt, dass bei Meerschweinchen die Anwesenheit spätkastrierter Männchen krankhafte Veränderungen der weiblichen Geschlechtsorgane reduzieren kann.
Um ungewollte Trächtigkeit zu vermeiden, werden bei Kleinsäugern in der Regel nur die Männchen kastriert, da bei ihnen die Operation weniger komplex ist. Weibliche Tiere sollten dagegen nur kastriert werden, wenn gesundheitliche Probleme es erforderlich machen oder spätere Gesundheitsprobleme vermieden werden können. So empfehlen Tierärzte in den letzten Jahren beispielsweise die Kastration weiblicher Kaninchen.
(Quelle: Pressemittelung IVH/BNA / Beitragsbild, Fotos: re)

Mehrhundehaltung: Wer passt zu wem?

Mehrhundehaltung: Wer passt zu wem?

Rosenheim / Landkreis / Bayern / Deutschland – Für den Hund ist die wichtigste Bezugsperson der Mensch. Dennoch freuen sich viele Vierbeiner über einen Artgenossen an ihrer Seite, mit dem sie gemeinsam toben können. Wer mit einer Mehrhundehaltung liebäugelt, sollte das neue tierische Familienmitglied jedoch sorgsam auswählen, damit aus mehreren Hunden ein stimmiges Rudel wird. Hier Tipps vom Industrieverband Heimtierbedarf (IVH).

Gemeinsam spielen, kuscheln und Schabernack treiben: Hunde sind Rudeltiere und die Freude ist meist groß, wenn sie bei Spaziergängen auf Artgenossen treffen. Um ihren geliebten Vierbeinern einen dauerhaften Spielgefährten zu ermöglichen, denken viele Hundefreunde über einen zweiten, dritten oder sogar vierten Hund nach. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e. V. und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. (ZZF) belegt dies: 2021 lebten hierzulande insgesamt 10,3 Millionen Hunde. Etwa 8,4 Millionen Hunde wurden alleine gehalten, 1,5 Millionen zu zweit und 0,4 Millionen Hunde hatten sogar zwei oder noch mehr Partnertiere. Damit es mit der Harmonie in der Hunde-WG klappt, spielen nicht nur die Rasse, sondern auch Geschlecht, Größe, Alter und Charakter des neuen tierischen Familienmitglieds eine wichtige Rolle.

Größe und Temperament
sollten zusammenpassen

Während Züchter mehrere Hunde derselben Rasse halten, neigen Mehrhundehalter eher dazu, unterschiedliche Rassen in die Familie aufzunehmen. „Grundsätzlich lassen sich alle Hunderassen miteinander vergesellschaften. Das Temperament sowie die körperlichen Voraussetzungen der Hunde sollten jedoch zueinander passen“, erläutert Udo Kopernik, Pressesprecher beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e. V. „Trifft ein temperamentvoller, spielfreudiger Hund, wie zum Beispiel der Boxer, auf einen kleinen, eher nicht so robusten Artgenossen, kann es leicht zu Spielunfällen kommen.“ Beispiele für Hunderassen, die anhand von Größe und Temperament zueinander passen, sind etwa Labrador Retriever, Dalmatiner, Collies sowie Windhunde.
Natürlich können sich auch ruhige mit temperamentvollen Hunden und kleine Hunde mit großen Vierbeinern verstehen. „Bei einer solchen Kombination sollten Halter dem neuen Hunderudel aber besonders viel Aufmerksamkeit schenken und in der Gewöhnungsphase achtgeben, dass nichts passiert und sich keiner der Hunde gestresst fühlt“, rät Kopernik.
Besonders gesellig sind Hunderassen, die früher in der Meute gehalten wurden. „Der Beagle ist hier das Paradebeispiel für einen gutmütigen und äußerst sozialen Gefährten“, sagt der Experte.

Der Junge lernt
vom Alten

Kommt ein neuer Hund in die Familie, ist ein Altersunterschied von drei bis vier Jahren zum alteingesessenen Gefährten ideal. Ebenso sollte die Entwicklung des vorhandenen Hundes bereits abgeschlossen sein. „Ältere Hunde strahlen meist so viel Souveränität aus, dass es wenig zu Konflikten im Zusammenleben mit dem jüngeren Artgenossen kommt. Wird es dem Senior zu viel, wird er seinen Unmut in Form von Bellen oder Knurren kundtun und so seine Grenzen aufzeigen“, verrät Kopernik. „Während ein jüngerer Hund den älteren Artgenossen unter Umständen fit und agil hält, wird ihn ein quirliger Welpe eher überfordern. Der Altersunterschied sollte daher nicht zu groß sein.“

Rüde und Hündin
harmonieren am besten

Am harmonischsten verläuft das Zusammenleben zwischen einem Rüden und einer Hündin. Wer keinen Nachwuchs wünscht, sollte sich jedoch rechtzeitig um eine Kastration oder Sterilisation der Tiere kümmern. Auch zwei Rüden können gut miteinander auskommen. „Zur Festlegung der Rangordnung neigen Rüden zwar zu kleineren Streitereien – diese sind aber meist mehr Show als Kampf und daher harmlos“, so Kopernik. „Eher schwierig gestaltet sich die Zusammenführung zweier Hündinnen. Dabei kommt es erfahrungsgemäß häufiger zu Konflikten, welche mitunter eskalieren und in Kämpfen mit körperlichen Verletzungen enden“, weiß der Experte. „Besonders Hündinnen, die im Alter nah beieinander liegen, neigen dazu, um die Rangordnung zu kämpfen. In einem solchen Fall müssen die Tiere dann dauerhaft getrennt werden.“
Passen die Hunde zueinander, steht einem wunderbaren Leben im Hunderudel nichts im Wege. Und auch für den Halter ist es schön zu beobachten, wie sich im besten Fall eine Hundefreundschaft fürs Leben entwickelt.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)